Mietinkasso

Mietinkasso bezeichnet die Durchsetzung von Mietforderungen aus ausstehenden Mietzahlungen. Der Vermieter kann dies selbst erledigen oder ein Inkassounternehmen einschalten. Ziel ist es, offene Beträge zeitnah einzuziehen und ggf. rechtliche Schritte vorzubereiten.

Rechtlicher Rahmen: In Deutschland regelt das BGB das Mietverhältnis. Mieten sind grundsätzlich monatlich fällig. Bei Zahlungsverzug können Verzugszinsen gemäß § 288 BGB verlangt werden. Bei erheblichem oder fortlaufendem Verzug kann der Vermieter das Mietverhältnis kündigen, unter bestimmten Voraussetzungen auch fristlos, zum Beispiel wenn zwei aufeinanderfolgende Mietzahlungen ganz oder teilweise ausbleiben.

Ablauf des Inkasso: Üblicherweise beginnt es mit einer Mahnung oder Zahlungsaufforderung. Reagiert der Mieter nicht, kann der Vermieter weitere Schritte einleiten, wie den Einsatz eines Inkassounternehmens, eine anwaltliche Forderung oder das gerichtliche Mahnverfahren bis hin zur Klage und ggf. Zwangsvollstreckung.

Rechte und Pflichten: Der Mieter kann berechtigte Forderungen anerkennen oder bestreiten und ggf. Ratenzahlungen vereinbaren. Der Datenaustausch mit Dritten muss datenschutzkonform erfolgen; unzulässige Veröffentlichungen oder Belästigungen sind verboten. Inkasso-Maßnahmen müssen verhältnismäßig und sachlich gerechtfertigt sein.

Kosten und Risiken: Neben der Hauptforderung können Verzugszinsen, Mahn- und Inkassokosten entstehen. Gerichtliche Schritte verursachen weitere Kosten und können negative Auswirkungen wie Einträge in Bonitätssysteme haben.

Vermeidung: Bereits frühzeitige Kommunikation bei Zahlungsschwierigkeiten, individuelle Ratenvereinbarungen und ggf. Mediation oder Beratung können Mietinkasso vermeiden oder erleichtern.