MetatarsalkopfZehe

Der Metatarsalkopf der Zehe ist das distale Ende des Mittelfußknochens, das zusammen mit dem proximalen Phalanx der Zehe das Metatarsophalangealgelenk bildet. Er dient als zentrale Kontaktfläche bei der Vorfußbelastung und ermöglicht Bewegungen des Zehengrundgelenks. Es gibt fünf Metatarsalköpfe, jeweils an dem entsprechenden Mittelfußknochen.

Anatomie: Jeder Metatarsalkopf besitzt gelenkbildende Flächen, eine dorsale und plantare Fläche sowie seitliche Abschnitte, die von Bändern und der Gelenkkapsel stabilisiert werden. Unter dem ersten Metatarsalkopf liegen die Sesambeine, die die Belastung beim Abrollen unterstützen. Die Plantarplatte und das tiefes Transmetatarsalband verbinden die Köpfe miteinander und tragen zur Stabilisierung des Vorfußgewölbes bei. Die Blutversorgung erfolgt überwiegend durch die umliegenden Arterien, Nervenversorgung durch sensibel-motorische Äste.

Funktion: Die Metatarsalköpfe tragen einen Großteil der Körperlast im Stand und in der Abrollphase des Gehens. Sie ermöglichen die Vorwärtsbewegung des Fußes und spielen eine Schlüsselrolle bei der Druckverteilung, dem Abstoßen und der Gewölbebildung des Vorfußes.

Klinische Relevanz: Schmerzen unter den Metatarsalköpfen werden als Metatarsalgie bezeichnet. Häufige Erkrankungen umfassen Hallux valgus und Arthrose der MTP-Gelenke, Freiberg-Krankheit (Osteochondrosis des Metatarsalkopfes, meist zweiter Zeh), Stressfrakturen der Mittelfußknochen und entzündliche oder degenerative Veränderungen der MTP-Gelenke. Fehlbelastungen, zu enges Schuhwerk oder zu hohe Lasten erhöhen das Risiko.

Diagnose und Behandlung: Die Diagnose stützt sich auf klinische Untersuchung und Röntgenaufnahmen im Lastaufstellungsgang. Zusätzlich können MRT oder Ultraschall bei Verdacht auf osteochondrale Läsionen eingesetzt werden. Therapeutisch stehen konservative Maßnahmen im Vordergrund (schuh- und orthopädische Anpassung, Metatarsal-Pads, Entlastung, Schmerzmittel, physikalische Therapie). Bei fortgeschrittenen oder refraktären Fällen kommen operative Optionen in Betracht, wie Abtragung oder Korrektur des Metatarsalkopfs, Osteotomien, Arthrodesen oder Segellösungen, je nach betroffener Zehe und Zustand des Gelenks.