Mehrkernige

Mehrkernige bezeichnen Dinge, die aus oder mit mehreren Kernen oder Zellkernen bestehen. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet, hauptsächlich in der Informatik und der Biologie, und fungiert als Oberbegriff für Mehrkernigkeit oder Multinuklearität.

In der Informatik bezeichnet mehrkernige Systeme oder Prozessoren CPUs, die mehrere Verarbeitungseinheiten (Kerne) auf einem Chip vereinen. Dadurch können Aufgaben parallel verarbeitet werden, was die Gesamtdurchsatzleistung bei geeigneter Software erhöht. Mehrkernarchitektur wurde als Reaktion auf Leistungs- und Energieprobleme bei steigender Transistordichte verbreitet und ist heute Standard bei vielen Desktop-, Laptop- und Serverprozessoren. Betriebssysteme und Anwendungen müssen Mehrkernressourcen koordinieren; nicht alle Programme profitieren gleichermaßen, da Interaktion zwischen Threads und Abhängigkeiten die Effizienz beeinflussen.

In der Biologie beschreibt mehrkernige Zellen (multinukleare Zellen) Zellen, die mehr als einen Zellkern enthalten. Dies kann entstehen durch Fusion benachbarter Zellen oder durch wiederholte Kernteilung ohne Zytokinese (Syncytium). Beispiele sind Skelettmuskelzellen (Fasern) und Osteoklasten. Mehrkerigkeit ermöglicht koordinierten Stoffwechsel großer Zellvolumen und schnelle Reaktionen. In der Medizin können mehrkernige gigantische Zellen in bestimmten Entzündungs- oder granulomatären Erkrankungen auftreten.

Der Begriff wird allgemein als Adjektiv verwendet, um eine Eigenschaft der Mehrkerigkeit zu kennzeichnen, lässt sich aber auf verschiedene Disziplinen anwenden.