Materialflussverhalten

Materialflussverhalten bezeichnet das Verhalten von Materialströmen in einem Produktions- oder Logistiksystem. Es umfasst die Art und Weise, wie Roh- und Zwischenprodukte sowie Endprodukte durch Aufträge, Prozesse, Transport- und Lagerbereiche wandern. Ziel ist es, die Abläufe so zu gestalten, dass Durchsatz, Qualität und Lieferzuverlässigkeit mit geringstem Ressourceneinsatz erreicht werden.

Zentrale Elemente sind Transportwege, Handling- und Fördertechnik, Lager- und Pufferbestände, Bearbeitungsstationen sowie die zeitliche Abfolge der Arbeitsschritte. Wichtige Kennzahlen sind Durchlaufzeit, Durchsatz, Bestände, Auslastung der Ressourcen, Transportweglängen und Stückkosten.

Methodisch wird das Materialflussverhalten oft mit Verfahren der Intralogistik analysiert: Flussdiagramme, Wertströme, Simulation (discrete-event), Materialflussanalyse, Prozess- und Layout-Planung. Modelle helfen, Engpässe zu identifizieren, alternative Layoutroutings zu vergleichen und die Materialflüsse robuster zu gestalten.

Anwendungsfelder umfassen die Fabrikplanung, Lager- und Kommissionierungstrategien, Automatisierungseinführung, und Lean- bzw. Industrie-4.0-Projekte. Herausforderungen sind Variabilität in Nachfrage und Bearbeitung, Synchronisationsprobleme, unflexible Layouts sowie Kosten- und Energieaspekte.

Siehe auch: Materialfluss, Intralogistik, Wertstromanalyse.