MarkupSprache

MarkupSprache bezeichnet ein formales System, das Text durch Markierungen ergänzt, um dessen Struktur, Präsentation oder Semantik zu steuern. Im Gegensatz zu Programmiersprachen, die Berechnungen durchführen, dient eine MarkupSprache in erster Linie der Darstellung, Organisation oder dem Austausch von Informationen. Markierungen werden in einer Textdatei sichtbar oder durch Parser interpretiert, um Inhalte zu rendern oder weiterzuverarbeiten.

MarkupSprachen lassen sich grob in verschiedene Typen einteilen: präsentationsorientierte Markups, struktur- bzw. semantische Markups und datenorientierte Sprachen. Bekannte Beispiele sind HTML (Hypertext Markup Language) für Webinhalte, XML (eXtensible Markup Language) für Datenaustausch und Dokumentstrukturen sowie Markdown als schlanke, lesbare Auszeichnungssprache. LaTeX wird oft als hochwertige Typografie-Markup angesehen. Historisch waren SGML (Standard Generalized Markup Language) und seine Nachfolger grundlegende Standards für Markup-Sprachen.

Zentrale Konzepte umfassen Tags bzw. Elemente, Attribute und Entitäten, sowie einen Dokumentenbaum. Viele Sprachen verwenden DTDs, XML-Schemas oder Relax NG zur Validierung. Parser erzeugen aus Markup ein inhaltliches Modell (beispielsweise den DOM), das weiterverarbeitet oder gerendert wird. Die Trennung von Inhalt und Darstellung wird durch Stylesheets oder Stylesheet-Sprachen wie CSS bei HTML ermöglicht; XML lässt sich mit XSLT oder XSL-FO für Transformationen bzw. Druckausgaben nutzen.

Typische Anwendungsbereiche sind Webseiten, technische Dokumentationen, Datenaustauschformate und Konfigurationsdateien. Die Wahl einer MarkupSprache hängt von Anforderungen an Struktur, Lesbarkeit, Validierung und Interoperabilität ab. In der Praxis erfolgt oft eine Kombination aus Markup und Stil- bzw. Transformationslogik.