Marktkonform

Marktkonform bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft ein Verhalten, eine Anlage oder eine Gestaltung, die sich an den vorherrschenden Marktbedingungen, Preisen und Signalen orientiert. Der Begriff wird verwendet, um zu kennzeichnen, dass Entscheidungen oder Produkte sich an dem anpassen, was auf dem Markt üblich oder wettbewerbsfähig ist, statt rein internalen Zielen oder staatlichen Vorgaben zu folgen.

Im Preiswesen bedeutet marktkonforme Preisbildung, dass Preise durch Angebot und Nachfrage sowie Wettbewerb bestimmt werden, nicht durch Kosten- oder Monopollogik allein. In Ausschreibungen oder Beschaffungsprozessen bezeichnet man als marktkonform, wenn Bieterpreise aus dem Markt heraus entstehen und wettbewerbliche Transparenz gewahrt bleibt. In der Produktentwicklung kann ein marktkonformes Angebot bedeuten, dass Funktionen, Qualität und Nutzen den Erwartungen der Kunden sowie dem Wettbewerbsumfeld entsprechen.

Für die öffentliche Hand bedeutet marktkonforme Regulierung oder Subventionen, dass Eingriffe keine Verzerrungen des Marktes schaffen und Neutralität gegenüber Anbietern wahren. In der Unternehmensführung spricht man von marktkonformer Strategie, wenn Entscheidungen auf Markttrends, Wettbewerbssignale und Margenentwicklung ausgerichtet sind.

Kritikpunkte betonen, dass Marktkonformität allein nicht alle gesellschaftlichen Ziele abdeckt und zu Vernachlässigung von Umwelt, Arbeitsbedingungen oder Verteilungsgerechtigkeit führen kann. Zudem setzen funktionierende Märkte gute Informations- und Rechtsrahmen voraus.

Siehe auch: Marktpreis, Preisbildung, Wettbewerbsordnung, Marktversagen.