Markstabilität

Markstabilität bezeichnet die Fähigkeit einer Währung, ihre Kaufkraft über die Zeit zu erhalten. In der Volkswirtschaftslehre wird sie durch geringe und vorhersehbare Inflation sowie stabile Wechselkurse definiert. Im historischen deutschen Kontext war die Stabilität der Deutschen Mark ein zentrales Ziel der Geldpolitik und eng mit der Unabhängigkeit der Zentralbank verbunden.

Maßnahmen zur Markstabilität umfassen eine klare Preisstabilitätsstrategie, glaubwürdige Inflationserwartungen, fiskalische Disziplin und eine unabhängige Zentralbank. In der Bundesrepublik Deutschland war die Bundesbank lange Zeit das zentrale Organ zur Wahrung der Preisstabilität; mit der Einführung des Euro und der Europäischen Zentralbank wurde die geldpolitische Verantwortung innerhalb des Eurosystems zentralisiert.

Indikatoren der Markstabilität sind die Inflationsrate, Inflationserwartungen, der Realzins, die Entwicklung des Wechselkurses und die Stabilität des Finanzsystems. Zusätzlich spielen die Glaubwürdigkeit der Politik, institutionelle Unabhängigkeit und regulatorische Stabilität eine wichtige Rolle.

Historisch spielte die Markstabilität eine zentrale Rolle in Deutschland: Die Währungsreform von 1948 leitete eine Periode wirtschaftlicher Stabilität nach dem Krieg ein. In der Ära der Deutschen Mark gelang moderates Preisniveau und deutliches Wachstum; mit der Einführung des Euro 1999/2002 wurde die Geldpolitik Teil des Euro-Raum-Systems, wodurch die Preisstabilität künftig von der Europäischen Zentralbank getragen wird.

Herausforderungen ergeben sich aus externen Schocks, globalen Inflationsentwicklungen, Finanzkrisen und politischen Entscheidungen, die Erwartungen anlaufen oder entkoppeln könnten. Eine nachhaltige Markstabilität erfordert verlässliche Institutionen, glaubwürdige Politiken und ein stabiles institutionelles Umfeld.