Magenkarzinom

Das Magenkarzinom bezeichnet eine bösartige Tumorerkrankung des Magens, die in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle Adenokarzinome umfasst. Weltweit gehört es zu den leading causes of cancer death und die Häufigkeit variiert stark nach Region, Altersgruppe und Zugangsmedizin. Die Diagnose erfolgt häufig erst in fortgeschrittenen Stadien, wodurch die Prognose stark vom Stadium abhängig ist.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen eine Infektion mit Helicobacter pylori, langfristige gastritische Veränderungen, Atrophie und intestinales Metaplasie, eine rauchende Lebensweise sowie salz- oder nitrosaureich verarbeitete Lebensmittel. Eine familiäre Prädisposition besteht, insbesondere beim hereditären disseminierten oder hereditären diffuse gastric cancer (CDH1-Mutation). Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit beeinflussen das individuelle Risiko.

Histologisch werden Magenkarzinome oft nach dem Laurén-System in intestinalen und demselben typ unterschieden. Der intestinale Typ entsteht häufiger aus vorausgehenden Vorstufen, der diffuse Typ geht oft mit einzel- oder plurizellulären Zelldurchdringungen einher und hat tendenziell eine schlechtere Prognose.

Klinisch macht sich das Magenkarzinom oft erst spät mit unspezifischen Symptomen bemerkbar, wie Oberbauchbeschwerden, Gewichtsverlust, Übelkeit oder Blässe durch Blutarmut. Die Abklärung erfolgt primär durch Endoskopie mit Biopsie; zur Stadieneinteilung dienen Kontrastbildgebung (CT) und ergänzend Endosonographie. Die Behandlung richtet sich nach Stadium, Lokalisation und Allgemeinzustand: kurative Therapie umfasst radi- oder chemotherapie-unterstützte chirurgische Resektion (subtotale oder totale Gastrektomie mit Lymphknotenentfernung). Neoadjuvante oder adjuvante Therapien verbessern meist das Ergebnis. Bei fortgeschrittenem oder metastasiertem Krebs kommen systemische Therapien (Chemotherapie, gezielte Therapien wie Trastuzumab bei HER2-positiven Tumoren, Immuntherapien) sowie palliative Maßnahmen zum Einsatz. Prävention orientiert sich an der Behandlung von H. pylori, Risikofaktorenreduktion und regelmäßiger Nachsorge nach Behandlung.