Luftrettung

Luftrettung bezeichnet den medizinisch orientierten Luftrettungsdienst, der mit Hubschraubern und gelegentlich Fluginstrumenten Flugzeuge schnelle Hilfe an der Einsatzstelle leistet und schwer erkrankte oder verletzte Menschen zügig in geeignete medizinische Einrichtungen transportiert. Sie ergänzt den bodengestützten Rettungsdienst und ist in vielen Ländern integraler Bestandteil des Notfallversorgungsnetzes.

Zu den Kernaufgaben gehören Notfallrettung, Rettung aus unzugänglichen oder bergigen Gebieten sowie interhospitaler Transport von Patienten. Spezielle Einsätze umfassen auch Bergrettung, See- und Wasserrettung sowie die Versorgung von Großunfällen und Katastrophenlagen.

Ein typisches Einsatzteam besteht aus Pilotinnen oder Piloten und einem oder mehreren medizinischen Fachkräften, häufig einem Notarzt bzw. Gesundheits- oder Rettungsassistenten. Die Luftfahrzeuge sind entsprechend ausgerüstet, mit Beatmungs- und Monitoring-Geräten, Infusionssystemen, Defibrillator und allem, was eine hospitalnahe Behandlung am Einsatzort ermöglicht. In Bergregionen kommen Seil- oder Korbrettungen hinzu; manche Einsätze erfolgen als Interhospital- oder Schwertransport.

Organisatorisch wird Luftrettung von öffentlichen Rettungsdiensten, gemeinnützigen Luftrettungsorganisationen oder privaten Betreibern getragen. Die Finanzierung erfolgt aus einer Mischung von staatlichen Mitteln, Krankenversicherungen, Zuwendungen und Spenden. Flotte und Einsatzgebiete sind regional unterschiedlich, basieren auf regionalem Bedarf und Verkehrsverbindungen.

Historisch entwickelte sich die Luftrettung nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem festen Bestandteil moderner Rettungsdienste. Heute spielt sie eine zentrale Rolle bei schneller medizinischer Versorgung, insbesondere in ländlichen und bergigen Regionen sowie in Notlagen mit hohem Transportbedarf. In deutschsprachigen Ländern wird der Begriff Luftrettung verwendet; international spricht man von air-ambulance- oder EMS-Luftrettung.