Luftpassung

Luftpassung, wörtlich „Luftpassung“ oder „Luftspiel“, ist ein Begriff aus dem technischen Deutschen, der sich auf eine Art Passung zwischen zwei Bauteilen bezieht, bei der ein absichtlich bestehender Spalt bzw. eine Luftzone zwischen den Oberflächen vorgesehen ist. In der Praxis dient diese Luftzone verschiedenen Zwecken: Sie ermöglicht thermische Ausdehnung ohne Bindung, reduziert Reibung durch Bildung einer Luftschmierung oder Luftfilm, und erleichtert das Montieren, weil kein harter Metallkontakt erforderlich ist.

In der Technik wird Luftpassung oft bei Bauteilverbindungen angewendet, die sich dynamisch bewegen oder hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Typische Anwendungsfelder sind Lagerungen, Wellenführungen, pneumatische Bauteile, sowie Präzisionsbauteile, bei denen eine kontrollierte Luft- bzw. Schmierstoffschicht eine glatte Funktion sicherstellt. Die konkrete Ausprägung einer Luftpassung hängt von den zu erzielenden Spiel- oder Klarheitswerten sowie vom Betriebsdruck und von der Schmierung ab.

Wichtige Gestaltungsaspekte sind die Toleranzen, die erforderliche Mindest- bzw. Spielweite, Oberflächenrauheit, Materialausdehnung infolge von Temperaturwechseln sowie Dicht- und Abdichtungsvorgänge. Auch der Umgebungsparameter Humidity und Druck beeinflussen das Verhalten des Luftfilms und damit die Tragfähigkeit der Passung. In der Entwicklung können Berechnungen zur Luftfilmstabilität und zum Einfluss von Leckagen erforderlich sein; in komplexen Fällen kommen Strömungs- oder Finite-Elemente-Analysen zum Einsatz.

Luftpassung steht im Spannungsfeld zwischen geringem Kontakt, Funktionssicherheit und Leckage- bzw Verschleißrisiken. Sie wird oft im Gegensatz zu festen Druckpassungen oder strengen Spielpassungen verstanden, wobei der Begriff je nach Fachgebiet variieren kann.