Lochdurchmessern

Lochdurchmessern bezeichnet das Bestimmen des Durchmessers eines Lochs in einem Werkstück, meist im Rahmen der Fertigung und Qualitätskontrolle. Ziel ist es, einen exakten Innenradius zu bestimmen, der die Passung zu anderen Bauteilen oder Montagefreuden sicherstellt. Umgangssprachlich wird oft vom Lochdurchmesser gesprochen, doch das Verb Lochdurchmessern beschreibt den Messprozess selbst.

Messmethoden und Messmittel variieren nach Lochgröße, Zugänglichkeit und geforderter Genauigkeit. Häufige handwerkliche Verfahren sind Innenmikrometer oder Innenmessschrauben, Innenmessschieber und Lochlehren wie Bohrungs- oder Lochlehren (Plug Gauges; Ringgauges). Bei größeren oder schwer zugänglichen Löchern kommen Koordinatenmessmaschinen (KMG) oder Rundlauf- und Tiefenmessgeräte zum Einsatz. Für sehr hohe Genauigkeiten werden oft spezielle bearbeitete Messinge oder flexible Messspitzen verwendet. Unverändert bleibt der Grundsatz, das Loch von tausenden bis wenigen Hundertteilen Millimetern exakt zu bestimmen.

Anwendung und Normung orientieren sich an standardisierten Toleranzen. Am gebräuchlichsten ist das ISO-Toleranzsystem für Lochgrößen, das Toleranzen wie H7, H8 für Lochdurchmesser und passende Passungen definiert. Die Wahl der Passung (z. B. grob oder fein) hängt von Funktion, Montagefähigkeit und Beanspruchung ab. Eine korrekte Lochdurchmessermessung erfordert Kalibrierung und Nachverfolgbarkeit der Messwerkzeuge, Berücksichtigung von Temperatur und Messrichtung sowie regelmäßige Prüfungen, um Messunsicherheiten zu begrenzen. Lochdurchmessern ist damit ein zentrales Element der Qualitätssicherung im Maschinenbau, der Automotive-Industrie, der Luft- und Raumfahrt sowie in der Industrieproduktion.