Lebensmittelverlust

Lebensmittelverlust bezeichnet den Verlust essbarer Lebensmittel entlang der Lebensmittelversorgungskette von der Primärproduktion über Verarbeitung, Lagerung, Handel und Transport bis hin zur Logistik, bevor der Endverbraucher sie erwirbt oder konsumiert. Im Gegensatz dazu bezeichnet Lebensmittelverschwendung meist Verluste im privaten Haushalt, in Gastronomie oder Hotellerie. Der Begriff „Verlust“ fokussiert auf die Phase vor dem Konsum und auf systemische Ursachen.

Ursachen sind vielfältig: Verlust bei Ernte, Transport, Lagerung und Verarbeitung; unzureichende Kühlketten, Schädlingsbefall, beschädigte Verpackungen; Überproduktion, unpassende Sortierung oder kosmetische Standards; Fehlplanung bei Nachfrage und Inventurfehlern.

Auswirkungen umfassen wirtschaftliche Verluste für Produzenten und Zwischenhändler, erhebliche Ressourcennutzung (Wasser, Boden, Energie) und Umweltbelastungen durch Emissionen. In vielen Ländern trägt Verlust zur Ernährungssicherheit bei, insbesondere dort, wo Lagerungskapazitäten knapp sind.

Messung erfolgt üblicherweise als Prozentsatz der erzeugten Nahrung oder in Kilogramm pro Kopf und Jahr. Internationale Richtlinien, etwa von der FAO, unterstützen Vergleichbarkeit und Zielsetzungen in der Wertschöpfungskette.

Politische Maßnahmen zielen auf bessere Lagerung und Kühlketten, präzisere Nachfrageprognosen, Verpackungslösungen, Anpassungen bei kosmetischen Standards, Lebensmittelspenden statt Entsorgung sowie Bildungs- und Informationskampagnen. Auf globaler Ebene werden Ziele zur Reduktion von Verlusten im Kontext der Sustainable Development Goals verfolgt.

Siehe auch: Lebensmittelverschwendung.