Kreditvergabebedingungen

Kreditvergabebedingungen sind die vertraglichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen, unter denen ein Kreditgeber einem Antragsteller ein Darlehen gewährt. Sie umfassen Preis- und Leistungsmerkmale wie Zinssatz, Laufzeit, Tilgung und Gebühren sowie qualitative Anforderungen wie Verwendungszweck und Bonität des Kreditnehmers. Weiterhin gehören Sicherheiten (Hypotheken, Bürgschaften), Beleihungsgrenzen und vertragliche Nebenabreden (Kovenants) dazu.

Bei der Prüfung werden Kreditwürdigkeit und Rückzahlungsfähigkeit ermittelt, typischerweise durch Einkommensnachweise, Vermögenswerte, Kreditinstituteauskünfte und interne Scoring-Modelle. Bei gewerblichen Krediten spielen Kennzahlen wie Debt-Service-Coverage-Ratio, Verschuldungsgrad und Cashflow-Prognosen eine zentrale Rolle. Ablehnungsgründe sind unzureichende Bonität, mangelnde Sicherheiten oder nicht nachvollziehbarer Verwendungszweck.

Rechtliche und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen beeinflussen die Ausgestaltung von Kreditvergabebedingungen; dazu zählen Verbraucherschutzvorschriften, Anti-Geldwäsche-Regeln und bankaufsichtliche Anforderungen (z. B. Eigenkapitalvorschriften). Kreditnehmer haben Informations- und Widerrufsrechte bei Verbraucherkrediten, während Kreditgeber Pflichten zur ordnungsgemäßen Risikoanalyse haben.

Aktuelle Entwicklungen beeinflussen die Praxis: Digitalisierung und automatisierte Entscheidungsprozesse beschleunigen Prüfungen, während Nachhaltigkeitskriterien (ESG) und regulatorische Verschärfungen neue Anforderungen an Transparenz und Risikobewertung stellen. Kreditvergabebedingungen steuern damit wesentlich die Kreditvergabe und das Risikoprofil von Finanzinstituten.