Kreativbranche

Kreativbranche bezeichnet die Gesamtheit wirtschaftlicher Tätigkeiten, deren zentraler Produktionsfaktor kreative, kulturelle oder gestalterische Leistung ist. Zum Begriffsfeld zählen unter anderem Werbung, Architektur, bildende Kunst, Handwerk mit gestalterischem Schwerpunkt, Design, Mode, Film und audiovisuelle Medien, Musik, darstellende Künste, Verlagswesen, Rundfunk sowie Software- und Computerspielentwicklung. Gemeinsame Merkmale sind die Betonung von geistigem Eigentum, Innovationskraft, künstlerischer Schöpfung und oft projektbezogene Arbeitsformen.

Ökonomisch trägt die Kreativbranche zur Beschäftigung und Wertschöpfung in städtischen Räumen bei und wirkt als Impulsgeber für andere Sektoren durch Design, Markenbildung und kulturellen Mehrwert. Strukturen reichen von Einzelunternehmern und Kleinstbetrieben bis zu mittelständischen Unternehmen und größeren Produktionsfirmen. Häufig zeigen sich Clusterbildungen in Metropolen, in denen Netzwerke, Infrastruktur und Publikum zusammentreffen.

Politik und Förderinstitutionen unterstützen die Branche durch Förderprogramme, Urheberrechtsregelungen, Bildungsangebote und Infrastrukturprojekte. Zu den Herausforderungen gehören prekäre Einkommensverhältnisse, Unsicherheiten bei Finanzierung und Verwertung, die starke Digitalisierung und Plattformökonomie sowie die Schwierigkeit, kreative Leistungen wirtschaftlich messbar zu machen. Aufgrund ihres heterogenen Charakters ist die Abgrenzung der Kreativbranche in Statistik und Forschung nicht einheitlich, bleibt aber ein wichtiges Feld für Kultur-, Wirtschafts- und Stadtentwicklungspolitik.