Kostenverursachungsgrößen

Kostenverursachung ist ein Grundsatz der Kostenrechnung, nach dem Kosten den Ursachen nach zugeordnet werden. Dem Verursacherprinzip folgend entstehen Kosten durch konkrete Aktivitäten oder Ereignisse, die als Kostenverursacher wirken. Die Zurechnung erfolgt typischerweise auf Kostenträger wie Produkte, Dienstleistungen oder Kundengruppen sowie auf Kostenstellen mittels geeigneter Kosten treiber.

Die Kostenverursachung bildet die Grundlage der Kostenträgerrechnung und der Verteilung von Gemeinkosten. Durch die Bestimmung von Kosten treibern lassen sich Overheads sinnvoll verteilen und die Kostenstruktur einzelner Kostenträger transparenter machen. In modernen Verfahren, etwa der Prozess- oder der Activity-Based Costing, kommen mehrere Treiber pro Kostenstelle zum Einsatz.

Beispiele: Treiber können die Anzahl der produzierten Einheiten, Maschinenstunden, Arbeitsstunden oder der Wartungsaufwand sein. So werden beispielsweise Energie- und Wartungskosten oft nach Maschinenlaufzeit bzw. nach Instandhaltungsaufträgen verteilt, während direkte Materialkosten in der Regel unmittelbar zugeordnet werden. Gemeinkosten werden über relationale Treiber auf Kostenträger verteilt, um die tatsächliche Kostenentwicklung abzubilden.

Kritik und Einschränkungen: Die exakte Verursachung einzelner Kosten ist nicht immer eindeutig, und die Wahl der Treiber kann zu Verzerrungen führen, insbesondere bei komplexen oder indirekten Kosten. Zudem ist der Aufwand für Datenerhebung und -pflege hoch, was Kosten-Nutzen-Aspekte erfordert.

Anwendung: Der Grundsatz dient der Preisgestaltung, Make-or-Buy-Entscheidungen und Prozessverbesserungen und unterstützt transparentes Controlling sowie betriebswirtschaftliche Entscheidungen.