Maschinenlaufzeit

Maschinenlaufzeit bezeichnet in der Fertigung die Zeit, während der eine Maschine innerhalb eines festgelegten Zeitraums tatsächlich in Betrieb ist und Produkte herstellt. Sie ist die produktive Laufzeit und wird typischerweise in Stunden oder Minuten gemessen. Häufig wird dabei zwischen Laufzeit und Rüstzeit unterschieden: Rüstzeiten sind Zeiten der Einrichtung oder Anpassung, in denen kein fertiges Produkt produziert wird.

Die Laufzeit ergibt sich aus den Intervallen, in denen der Prozess läuft, und wird durch Datenquellen wie Manufacturing Execution Systeme (MES), SCADA, speichernde PLCs oder BDE-Datensätze erfasst. Die Qualität der Laufzeitdaten hängt von zeitnahem Logging, Synchronisierung und korrekter Zuordnung zu Maschinen und Produkttypen ab.

Maschinenlaufzeit ist eine zentrale Größe für Verfügbarkeit und die Messung der Overall Equipment Effectiveness (OEE). In der Praxis wird sie relativ zur geplanten Produktionszeit betrachtet; typischer Indikator ist die Verfügbarkeit: Laufzeit geteilt durch Geplante Produktionszeit. Die Laufzeit beeinflusst Kapazitätsplanung, Energiebedarf, Wartungsplanung und Kostenkontrolle.

Anwendungen umfassen Kapazitätsabschätzung, Optimierung von Rüstprozessen, Vergleich von Maschinen im Produktionsverbund sowie die Planung von vorbeugender Instandhaltung. Faktoren, die die Laufzeit beeinflussen, sind Störungen oder Ausfälle, geplante Wartung, Umrüstung auf andere Produktarten, Qualitätsprobleme und organisatorische Abläufe wie Freischaltungen oder Sperrungen.

Zu beachten ist, dass Maschinenlaufzeit die Betriebszeit misst und nicht die gesamte Nutzungsdauer oder Lebensdauer der Anlage widerspiegelt. Die Nutzungsdauer umfasst den Zeitrahmen von Inbetriebnahme bis Stilllegung und ist ein Begriff der Lebensdauer. In Berichten wird daher oft zwischen Laufzeit, Verfügbarkeit, OEE und Nutzungsdauer unterschieden.