Kostenpools

Kostenpools sind in der Kosten- und Leistungsrechnung Gruppen von Gemeinkosten, die sich aus Kostenarten zusammensetzen und nicht direkt einem einzelnen Kostenträger zugeordnet werden können. Sie dienen dazu, diese indirekten Kosten verursachungsgerecht auf Kostenträger zu verteilen, indem sie zu Pools zusammengefasst und anschließend über Treiber auf die Kostenträger verteilt werden.

Die Struktur von Kostenpools kann nach Funktionsbereichen wie Fertigung, Verwaltung oder IT erfolgen oder aktivitätsorientiert nach Geschäftsprozessen. Typische Pools umfassen beispielsweise einen Fertigungsgemeinkostenpool, einen Verwaltungsgemeinkostenpool, einen IT-Unterstützungspool oder einen Gebäudeunterhalts- bzw. Facility-Management-Pool. In der kostenrechnerischen Praxis des Activity-Based Costing (ABC) werden Kosten oft so gebildet, dass sie den zugrunde liegenden Aktivitäten entsprechen.

Die Zuteilung von Kosten aus den Pools auf Kostenträger erfolgt über Treiber (Kosten- oder Aktivitätstreiber) wie Maschinenstunden, direkte Arbeitsstunden, Anzahl der Bestellungen, Quadratmeter Nutzfläche oder andere messbare Größen, die die Ursache der Kosten möglichst gut widerspiegeln. Dadurch soll die Verursachungsgerechtigkeit verbessert und eine verlässlichere Kalkulation ermöglicht werden.

Zu den Vorteilen von Kostenpools gehören eine genauere Umlage indirekter Kosten, mehr Transparenz und eine bessere Grundlage für Budgetierung und Entscheidungsfindung. Zu den Herausforderungen zählen der erhöhte Daten- und Pflegeaufwand, die Komplexität der Zuordnungen sowie die Gefahr von Fehlallokationen, wenn Pools uneinheitlich oder zu grob gestaltet sind.