Kontrollmessungen

Kontrollmessungen sind Messungen, die dazu dienen, die Leistungsfähigkeit von Messgeräten, Messprozessen oder Messsystemen laufend zu überwachen. Sie prüfen, ob Ergebnisse innerhalb festgelegter Toleranzen liegen, und dienen der frühzeitigen Erkennung von Drifts, systematischen Fehlern oder unerwarteten Unregelmäßigkeiten. Kontrollmessungen sind ein zentraler Bestandteil der Qualitätssicherung und der Messpraxis in vielen Bereichen, darunter Fertigung, Kalibrierlabore, Umweltüberwachung und Gesundheitswesen.

In der Praxis werden Kontrollmessungen mit Referenzmaterialien, Null- oder Kontrollstandards bzw. bekannten Proben durchgeführt. Die dabei gewonnenen Messwerte werden mit voreingestellten Akzeptanzkriterien verglichen und statistisch bewertet, zum Beispiel durch einfache Grenzwerte, Kontrolle der Wiederholpräzision oder Trend- bzw. Messunsicherheitsanalysen. Werden Abweichungen festgestellt, sind Ursachenanalysen, Wartung oder Justierung sowie gegebenenfalls eine erneute Messung erforderlich.

Kontrollmessungen ergänzen Kalibrierungen. Kalibrierung bestimmt die relationale Beziehung zwischen dem Messgerät und einem bekannten Standard, während Kontrollmessungen die kontinuierliche Leistungsfähigkeit überwachen, um Drift, Bias oder Instrumentenschwankungen frühzeitig zu erkennen. Sie erfordern dokumentierte Abläufe, regelmäßige Wiederholungen, gut definierte Kriterien und Nachverfolgbarkeit zu anerkannten Standards nach geltenden Normen und Qualitätsmanagementsystemen, wie ISO 17025 oder GMP-Anforderungen.

Kurz gesagt, Kontrollmessungen sichern die Zuverlässigkeit von Messungen, unterstützen Entscheidungen im Produktions- und Qualitätsmanagement und tragen zur Einhaltung regulatorischer Vorgaben bei.