Kontaktkomfort

Kontaktkomfort bezeichnet in der Produkt- und Industriedesign-Literatur die Qualität des physischen Kontakts mit Oberflächen, Griffen und Knöpfen während des Handlings und der Nutzung. Er umfasst, wie angenehm, sicher und belastbar Berührungselemente wirken, einschließlich Griffflächen, Kanten, Texturen, Temperaturen und Feuchtigkeit. Der Begriff wird im Kontext von Ergonomie, Nutzererlebnis und alltagsnahen Gestaltungsprozessen verwendet, um das taktile Erlebnis von Produkten zu bewerten.

Designentscheidungen, die Kontaktkomfort beeinflussen, betreffen Materialwahl, Oberflächenstruktur, Formgebung und Wärmeleitfähigkeit. Weiche, nachgebende Materialien oder elastische Schichten verbessern Druckverteilung und verhindern Druckstellen, während abgerundete Kanten und gut gestaltete Griffkonturen die Handhabung erleichtern. Oberflächen können glatt oder texturiert sein, je nach gewünschter Griffigkeit, Reibung und Reinigung. Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement sowie Langlebigkeit gegen Abnutzung spielen ebenfalls eine Rolle.

Die Bewertung des Kontaktkomfort erfolgt sowohl subjektiv durch Nutzerrückmeldungen als auch objektiv mittels messbarer Größen wie Druckverteilung, Temperaturwechsel, Reibungskoeffizient und Oberflächenrauheit. Prototypentests und Simulationen helfen, kühle oder heiße Oberflächen sowie unregelmäßige Kontaktpunkte frühzeitig zu erkennen. Kontaktkomfort wird im Rahmen ergonomischer und haptischer Anforderungen geprüft und in Gestaltungsprozesse integriert.

Anwendungsgebiete reichen von Griffen in Werkzeugen und Fahrzeuginterieurs über Tastflächen und Wearables bis zu Möbeln, Verpackungen und medizinischen Geräten. In aktuellem Designdenken ergänzt Kontaktkomfort ästhetische und funktionale Kriterien durch eine fokussierte Berücksichtigung der taktilen Wahrnehmung.

Siehe auch: Ergonomie, Human Factors, Haptik, Produktgestaltung, User Experience.