Kontaktgeräte

Kontaktgeräte ist ein Sammelbegriff in der Elektrotechnik für Bauteile, die durch physikalische Kontakte eine elektrische Verbindung herstellen oder trennen. Sie bilden das zentrale Element in Schalteranlagen, Automatisierungstechnik und Energieverteilungsnetzen und umfassen sowohl kleine, manuell betätigte Schalter als auch größere elektromagnetische Steuerungen.

Zu den Kontaktgeräten gehören manuell betätigte Schalter wie Taster, Kippschalter oder Drehschalter, elektromagnetisch betätigte Relais und Kontaktglieder, sowie Leistungsschütze und weitere Kontakteinheiten, die in Schalt- und Steueranlagen eingesetzt werden. Sie dienen der Steuerung von Stromkreisen, der Steuerung von Motoren oder der Absicherung von Schaltkreisen durch kontrollierte Unterbrechung von Kontakten.

Funktionsweise und Eigenschaften beruhen auf dem Herbeiführen oder Unterbrechen eines Leitpfads durch Verschluss oder Öffnung der Kontakte. Wichtige Kriterien sind der Kontaktwiderstand, die Lebensdauer der Kontakte, Kontaktmaterialien, Funken- bzw. Funkenerosion und der erforderliche Schutz gegen Verschmutzung oder Feuchtigkeit. In der Praxis unterscheiden sich Kontaktgeräte je nach Spannungs- und Leistungsbereich; sie können in Niederspannungs- und Mittelspannungsapplikationen eingesetzt werden.

Standards und Anwendungen: Kontaktgeräte fallen überwiegend unter Normen für Schalt- und Automatisierungstechnik, etwa IEC/EN 60947 oder ähnliche Vorgaben in verschiedenen Jurisdiktionen. Typische Einsatzgebiete sind industrielle Automatisierung, Gebäudetechnik, Maschinensteuerung und Energieverteilung, oft dort, wo mechanische Verbindungen zuverlässig schalten müssen.

Historisch wurden sie durch Halbleiter in einigen Anwendungen ergänzt oder ersetzt, doch mechanische Kontaktgeräte bleiben in vielen Bereichen unverzichtbar, insbesondere dort, wo Robustheit, Sicherheit oder einfache Wartung gefragt sind.

---