Koaleszenzfilter

Koaleszenzfilter, auch Koaleszenzfiltereinheit genannt, ist eine Filtertechnik zur Entferntung von feinen Tropfen in einem immisciblen Flüssigkeits- oder Gasstrom. Typische Anwendungsbereiche sind das Abtrennen von Wasser aus Kraftstoffen, Ölen und Hydraulikflüssigkeiten sowie die Abwasser- oder Gasreinigung in industriellen Prozessen.

Funktionsprinzip: In einem Koaleszenzmedium treffen feine Tropfen auf das Filtermaterial oder die Twain-Tiefe, haften kurz an der Oberfläche und kollidieren dort. Durch wiederholte Kontaktvorgänge wachsen die Tropfen zu größeren Tropfen heran, die schwerer sind als das Trägermedium und durch Gravitation in einen Abfluss oder Auffangbehälter abfließen. Viele Koaleszenzmedien sind hydrophob oder oleophob behandelt, um das Durchdringen von Flüssigkeiten zu minimieren und die Tropfengröße zu erhöhen. Nachgeschaltete Drainagesysteme sammeln das Kondensat.

Aufbau und Typen: Koaleszenzfilter bestehen aus einem Koaleszenzteil (z. B. Glasfaser-, Kunststoff- oder Mischmedien) oft kombiniert mit einem Vorfilter und einer abschließenden Feinfilterstufe. Es gibt auch mehrstufige Module, die eine erste Tropfenkoaleszenz gefolgt von zusätzlicher Filtration anbieten. Designvarianten reichen von kompakten Bauformen bis zu großvolumigen Anlagen für industrielle Durchflüsse.

Anwendungen: Häufig in Kraftstoffsystemen (Diesel, Jet A), Schmier- und Hydraulikölen, Luft- und Gasaufbereitung (Abscheidung von Wasser aus Druckluft bzw. Erdgas) sowie in Prozessgaslinien. In der Lufttechnik dienen sie der Abscheidung feuchter Aerosole und damit der Kondensation.

Betrieb, Wartung und Leistungskennzahlen: Die Effektivität hängt von Durchflussrate, Tropfengrößenverteilung, Temperatur, Viskosität und Druckabfall ab. Koaleszenzfilter entfernen freies Wasser, lösen kein gelöstes Wasser. Regelmäßige Entleerung des Kondensats und der Filterwechsel bei steigendem Differenzdruck sind erforderlich.

Vorteile und Einschränkungen: Hohe Abscheideleistung bei feinen Tropfen, Schutz vor Korrosion und Schmiermittelverlusten. Einschränkungen: keine Entfernung gelösten Wassers, Empfindlichkeit gegenüber stark emulgierten Systemen, regelmäßige Wartung notwendig.