Kleidungstechnik

Kleidungstechnik ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit dem Entwurf, der Entwicklung, der Herstellung und der Prüfung von Kleidung sowie textilen Produkten befasst. Sie verbindet Textiltechnik, Bekleidungstechnik, Produktentwicklung und Ergonomie, um Tragekomfort, Funktionalität, Sicherheit und Ästhetik zu vereinen.

Zu den Kernbereichen gehören Materialien (Fasern, Garne, Gewebe, Verbundstoffe, Membranen), Fertigungsverfahren (Weben, Strick, Nonwoven, Lamination), Veredelung (Färben, Oberflächenbehandlung) sowie Verarbeitungstechniken wie Nähen, Kleben und Montage.

Das Design- und Konstruktionswesen umfasst Schnittmuster, Größensysteme, Passform und Ergonomie, sowie computergestützte Planung (CAD), Prototypisierung und Qualitätskontrolle.

Technologische Entwicklungen umfassen Funktions- und Smart Textiles, sensorische Textilien, leitfähige Garne, textile Elektronik, 3D-Textildesign, Simulation von Stoffverhalten und automatisierte Produktionsprozesse.

Anwendungen reichen von Sport- und Leistungsbekleidung über Schutz- und Medizintextilien bis hin zu Fahrzeug- und Innenausstattung, Mode und Bekleidung für spezielle Arbeitsumgebungen.

Standards und Prüfungen, etwa nach EN- und ISO-Normen, decken mechanische Festigkeit, Abrieb, Wasserdampfdurchlässigkeit, Wärmedämmung und Feuerbeständigkeit ab. Nachhaltigkeit gewinnt Bedeutung durch Lebenszyklusanalysen, recycelbare Materialien und Kreislaufwirtschaft.

In vielen Ländern wird Kleidungstechnik in Studiengängen der Textil- oder Bekleidungstechnik vermittelt, oft in Kooperation mit Industrie und Designschulen. Forschung fokussiert auf Leistungsfähigkeit, Komfort, Funktionalität und Umweltverträglichkeit von Textilien.