Klangverlust

Klangverlust ist ein Begriff aus der Akustik und Audiologie, der eine qualitative Verringerung der Wahrnehmung von Klangfarbe, Harmonie und Stimmlage beschreibt. Im Unterschied zu reiner Lautstärkeänderung bezieht sich Klangverlust auf die Reduktion der spektralen Struktur eines Tons, wodurch Instrumente, Stimmen oder allgemeine Klänge weniger charakteristisch oder vibratoarm erscheinen.

Ursachen für Klangverlust können vielfältig sein. Sensorineurale Hörstörungen, etwa durch Alterung des Hörsystems (Presbyakusis), Lärmexposition oder ototoxische Medikamente, beeinträchtigen die Fähigkeit, feine spektrale Unterschiede zu erkennen. Neurologische Erkrankungen, eine Störung der auditorischen Verarbeitung oder Veränderungen in der Stimme und im Sprech-/Gesangssystem können ebenfalls zu Klangverlust beitragen. Ring- oder Raumakustik, Aufnahmetechniken sowie technische Defekte in Aufzeichnungs- oder Wiedergabesystemen können zeitweise eine scheinbare Klangverlustsituation verursachen.

Diagnose und Bewertung erfolgen durch Hörtests, einschließlich Audiometrie zur Bestimmung des Hörniveaus, sowie psychoakustische Tests zur Timbr- und Tonhöhenunterscheidung. Sprachverständlichkeit in verrauschter Umgebung kann zusätzlich geprüft werden.

Behandlung und Management richten sich nach der Ursache. Bei Hörverlust kommen Hörhilfen wie Hörgeräte oder Cochlea-Implantate sowie auditives Training infrage. Therapien zur Stimm- oder Sprachverbesserung, Optimierung der Raumakustik und gezielte musische oder musiktherapeutische Maßnahmen können die Wahrnehmung von Klang verlieren unterstützen.