Kamerasystems

Kamerasysteme bezeichnen Systeme zur Erfassung, Verarbeitung und Übertragung visueller Informationen. Sie reichen von einfachen Consumer-Kameras über Überwachungskameras (CCTV) bis hin zu komplexen industriellen Vision-Systemen und Fahrzeugkameras.

Komponenten eines Kamerasystems sind in der Regel ein Bildsensor (CMOS oder CCD), ein Objektiv, eine Verarbeitungseinheit mit Bildprozessor oder KI-Funktionalität, Speicheroptionen sowie Gehäuse und Energieversorgung. Die Anbindung erfolgt oft über USB, HDMI oder Ethernet; viele Systeme nutzen Power over Ethernet (PoE). Optional ergänzen Beleuchtung, Autofokus, Bildstabilisierung, WDR oder Nachmodus mit Infrarot die Leistungsfähigkeit.

Architektur und Typen variieren: Analoge Kameras im CCTV-Umfeld arbeiten oft mit DVR- oder Hybrid-Recordern; IP-Kameras streamen über Netzwerke, wodurch NVRs und Edge-Verarbeitung direkt in der Kamera möglich sind. Mehrsensorige Kameras (Multi-Sensor-Arrays) ermöglichen Panorama- oder 3D-Tracking. Typische Protokolle und Standards umfassen RTSP-Streaming und ONVIF für Interoperabilität.

Anwendungen erstrecken sich über Sicherheits- und Überwachungssysteme, Verkehrsüberwachung, Einzelhandel und Kundenzanalytik, Fertigungs- und Qualitätskontrolle, Robotik sowie medizinische Bildgebung und autonome Systeme.

Wichtige Kriterien sind Bildqualität, Auflösung, Bildrate, Sensorgröße, Dynamikbereich, Empfindlichkeit bei schlechten Lichtverhältnissen, benötigte Bandbreite und Speicherbedarf, sowie Datenschutz- und Sicherheitsaspekte.

Zukunftstendenzen umfassen KI-gesteuerte Analysen am Edge, fortschrittliche Kompression (HEVC), stärkere Integration in IoT-Ökosysteme sowie weitere Standardisierungsbemühungen zur Skalierbarkeit.