Inversionen

Inversionen bezeichnet in der Wissenschaft allgemein das Umkehren oder Verdrehen von Reihenfolgen, Strukturen oder Formen. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet, wobei die zugrunde liegende Idee eine Veränderung der normalen Orientierung oder Lage ist.

In der Linguistik beschreibt Inversion die Umstellung der üblichen Wortreihenfolge, oft zur Hervorhebung oder in Frageformen. Typisch ist eine Verschiebung von Subjekt und Verb relativ zur Grundordnung, etwa nach Vorfeld-Elementen. Die konkrete Ausprägung variiert zwischen Sprachen und Konventionen.

In der Geometrie bzw. Mathematik bezeichnet geometrische Inversion eine Transformation bezüglich eines Kreises oder einer Kugel: Jeder Punkt P wird auf einen Punkt P' abgebildet, der auf der Geraden durch den Kreismittelpunkt liegt und deren Abstände durch eine festgelegte Größe verknüpft sind. Die Inversion erhält Winkel (sie ist konform), verändert jedoch Entfernungen. In der komplexen Analysis, der Geometrie und der Konstruktionslehre spielt diese Idee eine zentrale Rolle; auch das Konzept der Inversion von Funktionen oder Matrizen ist verwandt.

In der Musiktheorie beziehen sich Inversionen von Dreiklängen auf deren Umordnung, sodass ein anderer Ton als Bassnote fungiert. Die Erste Inversion liegt vor, wenn der Terzton im Bass steht; die Zweite Inversion, wenn der Quinten- bzw. der sechste Ton im Bass steht. Inversionen beeinflussen Klangcharakter und die Verbindung von Akkorden.

In biologischen und medizinischen Kontexten bezeichnet Inversion unter anderem die Innenrotation eines Körperteils, etwa des Fußes. In der Genetik beschreibt eine Chromosomeninversion eine Umordnung, bei der ein DNA-Segment um 180 Grad gedreht wird, was Rekombination und Genordnung beeinflussen kann.