Infektionstecken

Infektionstecken bezeichnet in der Medizin einen lokalen Infektionsherd, der als Quelle oder Reservoir für weitere Infektionen dienen kann. Es handelt sich um Gewebestrukturen, in denen Erreger persistieren oder sich ausbreiten können. Infektionstecken können akut oder chronisch sein und sowohl lokale Entzündungen als auch systemische Komplikationen verursachen.

Erreger aus einem Infektionstecken können in Blutkreislauf oder Lymphsystem gelangen, wodurch Bakteriämie, Sepsis oder sekundäre Infektionen entstehen können. Häufige Beispiele sind dental bedingte Infektionsherde, chronische Nasen-Rachen- oder Tonsilleninfektionen sowie orthopädische oder tiefe Weichteilinfektionen, die sich aus einem fokalen Ausgang entwickeln können.

Zu den verbreiteten Infektionstecken gehören dentaler Fokus (z. B. periapikale Entzündung oder apikale Läsionen), chronische Nasennebenhöhlenentzündungen, Otitis, Haut- und Weichteilinfektionen sowiewärts gerichtete Abszesse. Infektionstecken werden auch mit höheren Risiken für Endokarditis, Osteomyelitis oder Infektionen von Prothesen in Zusammenhang gebracht; daher wird ihr Vorliegen in bestimmten klinischen Situationen berücksichtigt.

Diagnose und Behandlung richten sich nach dem Ort des Infektionsteckens. Diagnostisch kommen Anamnese, klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren zum Einsatz; mikrobiologische Nachweise können erforderlich sein. Die Behandlung zielt auf die Beseitigung der Infektionsquelle ab: lokale Maßnahmen wie Drainage, Entfernungen oder Wurzelkanalbehandlungen, ggf. Exstirpation infektiösen Gewebes. Ergänzend können Antibiotika eingesetzt werden, wobei eine alleinige medikamentöse Therapie ohne Quellenbehandlung oft unzureichend ist.

Bedeutung und Prävention: Das Erkennen und Entfernen von Infektionstecken ist zentral für die Verhinderung von wiederkehrenden oder systemischen Infektionen. In bestimmten Patientenkreisen (z. B. Menschen mit risikoreichen Herzerkrankungen oder Gelenkprothesen) spielt die Berücksichtigung von Infektionstecken eine besondere Rolle in der Behandlungsplanung.