IPTelefon

IPTelefon bezeichnet die Sprachkommunikation über Netzwerke, die auf dem Internet Protocol (IP) basieren. Im Gegensatz zum klassischen Festnetz werden Sprachdaten in Paketen über Internet oder Intranets übertragen. Ein IPTelefon kann ein eigenständiges Gerät mit Ethernet oder WLAN sein oder eine Softwarelösung (Softphone) auf PC, Smartphone oder Tablet.

Die Funktionsweise basiert auf Signalisierungs- und Medienströmen. Zur Aufbau- und Beendigung von Gesprächen dienen Protokolle wie SIP (Session Initiation Protocol) oder H.323. Der eigentliche Sprachverkehr wird meist über RTP (Real-time Transport Protocol) transportiert und optional komprimiert durch Codecs wie G.711, G.729 oder opus. Wichtige technische Themen sind NAT-Traversal, Quality of Service (QoS) und Sicherheitsmechanismen bei der Verbindung zum Netzwerk.

Zu den Vorteilen zählen geringere Betriebskosten, einfache Skalierbarkeit, bessere Integration in Unified Communications und die Möglichkeit, über das Internet geografisch verstreute Standorte zu verbinden. Herausforderungen ergeben sich durch Abhängigkeit von Internetverbindung, Bandbreite- und Latenzanforderungen, Sicherheitsaspekte und Kompatibilität zwischen Anbietern.

Einsatzgebiete umfassen Büro- und Contact-Center-Lösungen, Home-Office, Remote-Messaging-Integrationen sowie den Einsatz von SIP-Trunking, um bestehende PSTN-Gespräche in ein IP-Netz zu integrieren. Sicherheitsthemen wie TLS für Signalisierung und SRTP für Medien sowie Authentifizierung, Verschlüsselung und Firewalls spielen eine zentrale Rolle.

Standards und Historie: IPTelefonie entwickelte sich aus VoIP-Technologien der 1990er Jahre weiter. Relevante Standards stammen von ITU-T (H.323) und IETF (SIP). Interoperabilität wird durch offene Protokolle, Zertifikate und Endpunkte gefördert.