Hornhautverletzungen

Hornhautverletzungen bezeichnen Schädigungen der Cornea, der transparenten Vorderfläche des Auges. Sie reichen von oberflächlichen Epithelabschürfungen über Fremdkörperverletzungen und chemische Verätzungen bis zu Schnittverletzungen und Perforationen. Die Ursachen sind mechanische Traumen (Staub, Splitter, Fingernagel, Arbeitsunfälle), chemische Substanzen, thermische Einflüsse oder extreme UV-Exposition.

Typische Symptome sind Schmerz, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit, Fremdkörpergefühl, gerötetes Auge und Sehstörungen. Bei chemischen oder perforierenden Verletzungen können starke Schmerzen und akute Sehverschlechterung auftreten. Die Diagnostik umfasst Anamnese, Sichtprüfung und Spaltlampenuntersuchung; fluoreszeinhaltige Färbung macht oberflächliche Defekte sichtbar.

Erste Hilfe bei Verdacht: Auge vorsichtig mit klarem Wasser oder Kochsalzlösung spülen, nicht reiben, Kontaktlinsen entfernen und rasch medizinische Hilfe suchen. Bei chemischen Verätzungen ist sofortiges, ausgiebiges Spülen entscheidend. Die weitere Behandlung richtet sich nach Art und Schwere der Verletzung: Entfernung von Fremdkörpern, antibiotische Augentropfen zur Infektionsprophylaxe, Schmerzmittel, ggf. zykloplegische Tropfen, und bei tieferen Läsionen chirurgische Versorgung oder Naht. Schwerere Verletzungen können stationäre Behandlung, operative Rekonstruktion oder später Hornhauttransplantation erfordern.

Komplikationen umfassen Infektionen (Keratitis), Vernarbungen mit Sehbeeinträchtigung, Hornhautperforation und langfristige Hornhautdystrophien. Vorbeugung durch Schutzbrillen bei riskanten Tätigkeiten, sichere Handhabung von Chemikalien und sorgfältige Kontaktlinsenhygiene reduziert das Risiko.