Hochglanzoberflächen

Hochglanzoberflächen bezeichnet Oberflächen mit besonders hohem Reflexionsgrad, die optisch spiegelartig wirken. In der Möbel- und Innenausbauindustrie entstehen sie durch mehrschichtige Beschichtungen oder Polierprozesse, häufig auf Holz, MDF, Laminaten, Kunststoffen oder Metallen. Der Glanzgrad wird oft international in Glanzgraden gemessen; Hochglanz liegt typischerweise deutlich über herkömmlichen Oberflächen.

Herstellung und Materialien: Hochglanz entsteht meist durch mehrere Aufbauschichten wie Grundierung, Farbschicht und eine Klar- oder Topcoat-Schicht aus lösemittelhaltigen, wasserbasierten oder UV-härtenden Systemen (z. B. PU, Acryl, Polyurethan, Epoxid). Oft folgt nach dem Trocknen eine manuelle oder maschinelle Nachbearbeitung durch Schleifen und Polieren, um eine spiegelglatte Oberfläche zu erzielen. Hochglanzlaminate (HPL) oder glänzende Folien bieten eine alternative, schichtgebundene Lösung. Systeme unterscheiden sich in Witterungs- und Kratzfestigkeit, UV-Stabilität sowie Handhabung von Feuchtigkeit.

Eigenschaften und Anforderungen: Hochglanzoberflächen zeichnen sich durch eine starke Tiefenwirkung und eine hohe Reflexionsfähigkeit aus. Sie sind jedoch empfindlich gegenüber Fingerabdrücken, Kratzern, Hitze und Feuchtigkeit. Trübung und „Orangenhaut“ können auftreten, wenn die Beschichtung ungleichmäßig oder unsachgemäß verarbeitet wird. Pflege erfordert sanfte Reinigungsmittel, Mikrofasertücher und keine scheuernden Substanzen; leichte Kratzer lassen sich gelegentlich durch spezielles Polieren korrigieren.

Umwelt und Anwendungen: Aufgrund von VOC-Belastungen in lösemittelhaltigen Systemen wird vermehrt auf wasserbasierte oder UV-härtende Systeme gesetzt. Hochglanzoberflächen finden sich in Möbeln, Küchenfronten, Türen, Innenausstattungen sowie in einzelnen Bereichen der Fahrzeug- und Elektronikindustrie.