Herstellerübergreifende

Herstellerübergreifende beschreibt die Eigenschaft oder Praxis, Produkte, Systeme oder Dienstleistungen verschiedener Hersteller so aufeinander abzustimmen, dass sie zusammenarbeiten oder austauschbar sind. Der Begriff wird vor allem in der Informationstechnologie, der Elektronik und der industriellen Automatisierung verwendet und zielt darauf ab, Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern zu verringern.

Typische Anwendungsfelder sind plattformübergreifende Kompatibilität, offene Schnittstellen und interoperable Standards. In Netzwerken etwa ermöglichen standardisierte Protokolle wie TCP/IP, SNMP oder REST-APIs die Kommunikation von Geräten verschiedener Hersteller. In der Software-Entwicklung erleichtern gut dokumentierte APIs, Datenformate und Konformitätstests den Austausch von Daten zwischen Systemen.

Mechanismen umfassen offene Standards, Zertifizierungsprogramme, Referenzimplementierungen, Konformitätstests, Adapter- oder Middleware-Lösungen und modulare Architekturen. Herausforderungen sind proprietäre Erweiterungen, uneinheitliche Versionierung, Sicherheitsaspekte, Kosten für Integration und Governance-Fragen, die Koordination zwischen mehreren Herstellern erfordern.

Vorteile sind weniger Abhängigkeit von einem Anbieter, größere Auswahl für Käufer, Wettbewerb und Innovation. Nachteile können erhöhter Integrationsaufwand, Komplexität und längerwierige Wartung sein. In Beschaffungsprozessen bietet herstellerübergreifende Interoperabilität oft Kriterien, besonders im öffentlichen Sektor oder bei kritischen Infrastrukturen.

Siehe auch: Interoperabilität, Offene Standards, Standardisierung, Offene Schnittstellen, Plattformunabhängigkeit, Vendor-Neutralität.