Herkunftsquellen

Herkunftsquellen bezeichnet Quellen, die Auskunft über die Herkunft, Entstehung oder den Ursprung von Objekten, Informationen oder Praktiken geben. Der Begriff wird vor allem in den Geistes- und Sozialwissenschaften, der Provenienzforschung sowie in Archiv- und Museumsarbeiten verwendet. Er umfasst sowohl dokumentierte Unterlagen als auch mündliche Überlieferungen, die helfen, den Weg eines Gegenstands oder einer Idee nachzuzeichnen.

In der Praxis spielen Herkunftsquellen eine zentrale Rolle bei der Bestimmung der Provenienz: Sie ermöglichen die Rückverfolgung von Eigentums-, Herstellungs- oder Nutzungszusammenhängen und unterstützen Fragen der Echtheit, Zuordnung sowie der rechtlichen und ethischen Stellung von Sammlungsobjekten. Auch in der Text- und Kulturwissenschaft helfen solche Quellen dabei, Traditionslinien, Übersetzungen oder Rezeptionen nachzuvollziehen.

Zu den typischen Formen gehören Archivakten, Inventar- und Verzeichnisse, Handels- und Transportdokumente, Zuschreibungen, Katalogbeschreibungen, Briefwechsel sowie mündliche Überlieferungen. In der digitalen Praxis können auch Datenprovenienz, Metadaten und Versionshistorien als Herkunftsquellen gelten.

Die Bewertung von Herkunftsquellen erfolgt durch Prüfung der Authentizität, Vollständigkeit, Konsistenz und zeitlicher Plausibilität. Herausforderungen ergeben sich aus lückenhafter Überlieferung, Fälschungen, Verwechslungen von Objekten oder unklaren Bezeichnungen sowie aus Bias und kultureller Kontextveränderung.

Insgesamt dienen Herkunftsquellen der nachvollziehbaren Zuordnung, der rechtssicheren Dokumentation und der verantwortungsvollen Nutzung kultureller und informationeller Erzeugnisse.