Heißhunger

Heißhunger bezeichnet ein intensives, plötzlich auftretendes Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln oder Geschmacksrichtungen, oft begleitet von dem Drang, das Verlangen sofort zu stillen. Im Gegensatz zu gewöhnlichem Hungergefühl, das den Energiebedarf des Körpers widerspiegelt, wird Heißhunger häufig von emotionalen oder kognitiven Faktoren getrieben und kann sich auf süße, salzige oder fettreiche Nahrungsmittel richten. In seltenen Fällen kann Heißhunger auch auf ungesunde Weise auftreten oder mit anderen Verlangen verbunden sein.

Ursachen und Mechanismen: Biologisch wirken Hunger- und Sättigungshormone wie Ghrelin, Leptin und Insulin zusammen, ergänzt durch Fluktuationen des Blutzuckerspiegels. Das Belohnungssystem im Gehirn spielt eine zentrale Rolle, wobei Dopamin bei der Erwartung oder dem Konsum bestimmter Lebensmittel eine Rolle trägt. Psychologische Faktoren wie Stress, Ärger, Traurigkeit oder Langeweile, Schlafmangel und restriktive Diäten erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Heißhungerattacken. Hormonelle Veränderungen während Menstruation, Schwangerschaft oder anderen Lebensphasen können das Craving-Verhalten beeinflussen.

Umgang und Behandlung: Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten mit ausreichend Protein, Ballaststoffen und Flüssigkeit können Heißhunger reduzieren. Ausreichender Schlaf, Stressmanagement und Achtsamkeit unterstützen ebenfalls. Verhaltenstherapeutische Strategien wie Umweltkontrolle, bewusstes Essen und Ablenkung können helfen, Heißhunger zu bewältigen. Bei häufigen, starken oder belastenden Heißhungerattacken ist eine medizinische Abklärung sinnvoll, um zugrunde liegende Erkrankungen wie Diabetes, Hypoglykämie oder hormonelle Störungen auszuschließen oder zu behandeln.

Etymologie: Der Begriff stammt aus dem Deutschen und bedeutet wörtlich ausgedrückt ein stark intensives Hungergefühl; das "heiß" bezieht sich hier auf die Intensität, nicht auf Temperatur.

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