Handlungsalternative

Handlungsalternative bezeichnet in der Entscheidungslehre und im praktischen Alltag eine mögliche Handlung oder eine Auswahl von Handlungen, die einer handelnden Person oder Gruppe unter gegebenen Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. Sie bildet den Handlungsraum neben Zielen, Präferenzen und Ressourcenbeschränkungen.

In formalen Modellen wird der Handlungsraum als Menge von Alternativen beschrieben, aus der eine Entscheidungsträgerin oder ein Entscheidungsträger wählt. Bewertungen beruhen auf erwarteten Ergebnissen, Wahrscheinlichkeiten, Kosten, Nutzen und Risiken. Je nach Regelwerk gilt unter anderem die Maximierung des Nutzens, die Minimierung von Verlusten oder eine Mehrkriterien-Abwägung.

Ethik, Recht und Politik nutzen das Konzept, um Folgenabschätzung, Verantwortlichkeit und Gerechtigkeit zu diskutieren. Die Beurteilung einer Handlungsalternative kann moralische Implikationen, Opportunitätskosten und langfristige Auswirkungen berücksichtigen.

Beispiele: Jemand wählt zwischen Fahrrad- und Autofahrt zur Arbeit; ein Unternehmen entscheidet über Solarenergie versus Energiespeicher; eine Regierung bewertet verschiedene Klimaschutzmaßnahmen. In allen Fällen werden Alternativen gegenübergestellt, um den vorteilhaftesten Kompromiss zu finden.

Zu den Grenzen der Analyse gehören unvollständige Informationen, Unsicherheit, mehrzielige Abwägungen und begrenzte kognitive Kapazität. Handlungsalternativen bleiben oft dynamisch und können sich mit neuen Erkenntnissen ändern.