Handelsunternehmen

Ein Handelsunternehmen ist ein Unternehmen, dessen primäre Tätigkeit der Handel mit Waren ist. Es befasst sich mit Beschaffung, Lagerung, Vertrieb und Verkauf von Gütern, häufig auch mit Import und Export. Im Kern steht die Distribution von Produkten an Endkunden oder Zwischenhändler. Im Gegensatz zu Produktionsunternehmen, die Güter herstellen, liegt die Wertschöpfung beim Handelsunternehmen in Beschaffung, Logistik, Vermarktung und Vertrieb.

Rechtlich wird ein Handelsunternehmen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz oft durch die Kaufmannseigenschaft bestimmt. Nach den jeweiligen Handelsgesetzen gilt ein Kaufmann als jemand, der einen Handelsbetrieb auf kommerzieller Grundlage betreibt; damit verbunden sind Buchführungspflichten, Bilanzierung und Jahresabschlüsse. Handelsunternehmen können jede Rechtsform haben, z. B. Einzelunternehmen, Personengesellschaften (OHG, KG) oder Kapitalgesellschaften (GmbH, AG).

Typische Tätigkeitsfelder sind Großhandel, Einzelhandel sowie Import- und Exportgeschäfte und Distributionslogistik. Obwohl der Schwerpunkt auf Handel liegt, betreiben viele Handelsunternehmen auch Lager- oder Servicedienstleistungen, ohne eigene Produktion. Die Organisation umfasst Beschaffung, Lagerhaltung, Vertrieb, Marketing und Kundendienst; technische Systeme wie ERP- und Logistiklösungen spielen eine zentrale Rolle.

Wirtschaftlich tragen Handelsunternehmen wesentlich zur Marktversorgung, Preisbildung und Wettbewerb bei und schaffen Arbeitsplätze. In vielen Volkswirtschaften bilden sie die Drehscheibe der Wertschöpfungskette und ermöglichen den Zugang zu Gütern über verschiedene Vertriebskanäle.