Halbwüsten

Halbwüsten, auch Halbwüste genannt, sind ein Klima- und Biome-Typ, der sich zwischen Wüsten und Steppen einordnet. Sie kennzeichnen sich durch geringe, meist unregelmäßige Niederschläge und vergleichsweise hohe Verdunstung. Typisch sind jährliche Niederschläge von grob 200 bis 500 Millimetern, oft saisonal stark schwankend. Das Klima gehört überwiegend zur Köppen-Klassifikation BSh (heiße Halbwüste) oder BSk (kalte Halbwüste).

Die Vegetation ist spärlich und an Trockenheit angepasst: xerophytische Sträucher, Gräser und salztolerante Arten. Der Boden ist meist flach, sandig oder felsig, mit geringer Bodenbedeckung und oft erhöhtem Salz- oder Alkaligehalt. Die Wasserbilanz limitiert das Pflanzenwachstum, wodurch Erosion bei starken Winden oder Bodenverdichtung auftreten kann. Die Tierwelt umfasst kleinere Säugetiere, Reptilien, Vögel und Insekten, die auf temporäre Wasserstellen angewiesen sind und sich oft durch Trockenheitstoleranz auszeichnen.

Halbwüsten kommen weltweit in Übergangszonen zwischen Wüsten und Steppen vor. Beispiele sind die Sahelzone in Afrika, Teile Zentralasiens sowie patagonische Halbwüsten in Südamerika. Menschliche Nutzung beschränkt sich häufig auf extensive Viehzucht und Nomadismus; landwirtschaftliche Nutzung ist oft nur begrenzt möglich und stark von Bewässerung abhängig.

Wasser- und Bodenschutz, nachhaltige Weidepraxis, Renaturierungsmaßnahmen und klimagerechtes Ressourcenmanagement sind zentrale Ansätze, um die Ökosysteme nearer zu bewahren und die Auswirkungen von Übernutzung und Klimawandel zu mindern.