Grundursache

Grundursache ist ein Begriff aus der deutschen Sprache, der die primäre oder grundlegende Ursache eines Ereignisses bezeichnet, das eine Kette von Folgewirkungen auslöst. Im Gegensatz zu situativen oder sekundären Ursachen verweist sie auf den zentralen Auslöser, der dem Problem zugrunde liegt. In der Praxis wird der Begriff vor allem in der Ursachenanalyse verwendet, etwa in Qualitäts- und Sicherheitsmanagement, in der Unfalluntersuchung, in der Medizin sowie in der technischen Betriebsführung.

Zur Identifikation werden Methoden der Ursachenanalyse eingesetzt, darunter die Fünf-Warum-Methode, das Ishikawa- oder Fischgrätdiagramm, die Fehlerbaumanalyse und strukturierte Analysemodelle. Ziel ist es, die Grundursache zu erfassen, um Gegenmaßnahmen zu planen, die über das Beseitigen von Symptomen hinausgehen. Oft ergeben sich mehrere Grundursachen, die miteinander in Wechselwirkung stehen; in komplexen Systemen spricht man von einem Ursachenkomplex oder von systemischen Ursachen.

Beispiele: In der Technik kann die Grundursache eines Ausfalls in einer fehlerhaften Komponente liegen; in der Medizin kann sie der zugrunde liegende pathophysiologische Mechanismus sein; in der Informationstechnik eine Fehlkonfiguration. Im Risikomanagement dient der Begriff dazu, nachhaltig wirksame Gegenmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen.

Hinweis: Der Begriff Grundursache wird häufig als Synonym zu Hauptursache oder Ursache ersten Rangs verwendet, doch in einer präzisen Analyse wird zwischen Grundursache und Mit- bzw. Folgeursachen unterschieden.