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Gramnegativ

Gramnegativ bezeichnet Bakterien, die bei der Gram-Färbung das violette Kristallviolett–Iod-Komplex nach dem Entfärben nicht behalten. Stattdessen nehmen sie die Gegenfärbung mit Safranin auf und erscheinen pink. Diese Färbeergebnisse spiegeln Unterschiede in der Zellhüllenstruktur wider und sind ein erster diagnostischer Hinweis in der Mikrobiologie.

Strukturell verfügen Gramnegative über eine äußere Membran, eine dünne Peptidoglycanschicht und einen periplasmatischen Raum. Die äußere

Die Gruppe umfasst eine große phylogenetische Vielfalt, darunter Proteobakterien wie Escherichia, Salmonella, Pseudomonas; Bacteroidota wie Bacteroides;

Klinisch und ökologisch sind Gramnegative von großer Bedeutung. Sie können Infektionen verursachen, aber auch als Teil

Historisch geht die Einteilung auf den dänischen Arzt Hans Christian Gram zurück (1884). Der Begriff Gramnegativ

Membran
enthält
Lipopolysaccharide
(LPS),
die
als
Endotoxin
wirken
und
die
Permeabilität
sowie
den
Resistenzschutz
beeinflussen.
Porine
ermöglichen
den
Transport
kleiner
Moleküle,
während
größere
Substanzen
oft
davon
abgehalten
werden.
Neisseriaceae
wie
Neisseria;
Vibrionaceae
wie
Vibrio;
sowie
Helicobacter
und
Campylobacter.
Gramnegativ
ist
daher
kein
taxonomischer
Begriff,
sondern
ein
Hinweis
auf
die
Zellhüllenmerkmale;
viele
Gramnegative
sind
Umweltorganismen,
andere
gehören
zu
den
menschlichen
und
tierischen
Mikrobiomen
oder
sind
Krankheitserreger.
der
normalen
Mikrobiota
vorkommen.
Durch
die
äußere
Membran
und
LPS
zeigen
sie
oft
besondere
Immunreaktionen
und
besitzen
häufig
intrinsische
oder
erworbene
Resistenzen
gegen
Antibiotika,
was
Therapien
komplex
macht.
Die
Gram-Färbung
dient
daher
als
schnelle
Orientierung
bei
der
Ursachenbestimmung
von
Infektionen.
beschreibt
ein
Färbeergebnis,
nicht
eine
einheitliche
Abstammung;
die
betreffenden
Bakterien
verteilen
sich
über
verschiedene
Phyla
und
Evolutionslinien.