Glykolbasierte

Glykolbasierte Substanzen sind chemische Verbindungen, die auf Glykolen beruhen, insbesondere Diole, die zwei Hydroxylgruppen tragen. Sie sind in vielen Industriezweigen gebräuchlich, weil sie bei Raumtemperatur flüssig, relativ feuchtigkeitsbindend und gut lösungsmittelgeeignet sind. Zu den häufigsten glykolbasierten Substanzen gehören Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol und Dipropylenglykol.

Häufige Eigenschaften umfassen eine hohe Polarität, starke Hydrophilie und eine gute Lösungsfähigkeit für viele organische sowie anorganische Substanzen. Glykolbasierte Flüssigkeiten weisen niedrigen Dampfdruck und oft höhere Siedepunkte im Vergleich zu vielen rein organischen Lösungsmitteln auf, weshalb sie sich gut als Wärmeübertragungsflüssigkeiten eignen. Die Toxizität variiert je nach Typ: Ethylenglykol ist giftig und kann bei Einnahme schwere Vergiftungen verursachen, Propylenglykol gilt als gegenüber Ethylenglykol besser verträglich, bleibt aber bei Verschlucken gefährlich.

Anwendungen liegen vor allem in der Kühltechnik, wo Glykolbasierte Flüssigkeiten als Antifreeze und Wärmeübertragungsmedien in Automobilen, Heizungs- und Klimaanlagen eingesetzt werden. Sie finden auch Verwendung in De-icing- und Frostschutzmitteln, in der Solarthermie sowie als Lösungsmittel bzw. Feuchthaltemittel in Kosmetik, Pharmazeutika und in bestimmten Bereichen der Lebensmittelindustrie (Propylenglykol wird dort häufiger verwendet; Ethylenglykol ist in der Lebensmittelindustrie in der Regel nicht zugelassen).

Sicherheit und Umwelt: Ethylenglykol hat eine hohe Toxizität für Mensch und Tier, während Propylenglykol als weniger problematisch gilt. Umweltverträglich sind glykolbasierte Substanzen meist biologisch abbaubar, können aber in hohen Konzentrationen aquatische Organismen schädigen. Freisetzungen sollten entsprechend behandelt und kontrolliert werden.

Herstellung erfolgt primär durch Hydrierung von Epoxiden (Ethylenglykol aus Ethylenoxid, Propylenglykol aus Propylenoxid) oder ähnliche Reaktionswege mit geeigneten Katalysatoren.