Gleittüren

Gleittüren sind Türsysteme, die horizontal auf Laufbahnen gleiten. Sie schieben sich seitlich an Wänden, Decken oder bodenmontierten Schienen vorbei und benötigen dadurch weniger Stellfläche als herkömmliche Türen.

Sie unterscheiden sich durch Bauart und Material. Typen sind Innen-Gleittüren (oft als Schiebetüren in Wohnräumen), Pocket- oder Versenk-Schiebetüren, die hinter einer Wand verschwinden, sowie mehrteilige Systeme mit zwei Türblättern. Materialien reichen von Holz oder Holzwerkstoffen über Glas bis zu Aluminium oder Stahl; Oberflächen sind lackiert, furniert oder verglast. Als Beschläge kommen Rollen, Schienen, Führungselemente und Soft-Close- oder Dämpfungseinheiten zum Einsatz.

Vorteile sind Platzersparnis, flexible Raum- und Lichtgestaltung sowie ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten. Gleittüren ermöglichen große Öffnungen, ohne den Raum durch Türschwenk zu blockieren, und eignen sich gut für Umbauten oder Engebereiche.

Nachteile können eine geringere Luft- und Schalldichtheit im Vergleich zu stabilen Zimmertüren sein, erhöhte Reinigungsanforderungen an Schienen und Profile sowie Wartungsbedarf für Rollen und Dämpfung. Die Anschaffung ist häufig teurer als Standardtüren.

Anwendungen reichen von Wohn- und Objektbau über Küchen- und Wohnbereichstrennungen bis hin zu Büro- oder Ladenflächen. Pocket-Türen finden sich oft in kleinen Wohnungen; Glastüren eröffnen Sichtbezüge bei gleichzeitiger Trennung.

Installation erfolgt meist als Wand- oder Vorwandkonstruktion durch Fachbetriebe; regelmäßige Reinigung der Schienen, Schmierung und Austausch verschlissener Rollen verbessern Lauf und Halt der Tür. Sicherheitsfeatures wie Soft-Closing und Kindersicherung erhöhen die Nutzersicherheit.

Historisch fanden Gleittüren in verschiedenen Kulturen Verwendung, von japanischen Shoji bis zu europäischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert, wobei moderne Systeme Holz, Glas und Metall kombinieren.