Gesteinskörnungen

Gesteinskörnungen sind mineralische, feste Körner, die in der Bauwirtschaft als Bausteine verwendet werden. Sie bestehen aus natürlichen Zuschlagstoffen oder aus hergestellten bzw. sekundären Körnern und kommen in Beton, Mörtel, Asphalt sowie in Trag- und Drainageschichten zum Einsatz. Die Körner werden nach Größe in feine und grobe Gesteinskörnungen eingeteilt und müssen je nach Verwendungszweck bestimmten Qualitätsnormen entsprechen.

Die Haupttypen umfassen natürliche Gesteinskörnungen wie Sand, Kies und gebrochene Zuschläge aus Quarz, Kalkstein oder Granit sowie hergestellte oder sekundäre Gesteinskörnungen wie Recyclingbeton, Schlacke oder andere Industrieabfälle. Je nach Anwendung wird eine passende Korngröße und -form benötigt. Die Körnerqualität beeinflusst Verdichtung, Festigkeit, Rissverlauf, Wärmewandlung und die Dauerhaftigkeit der Bauteile.

Typische Eigenschaften, die geprüft werden, sind Kornverteilung, Dichte, Wasseraufnahme, Abriebfestigkeit, Eigenspannungen durch Feinteile sowie das Vorhandensein schädlicher Verunreinigungen. Wichtige Prüfungen umfassen Siebanalysen, Los-Angeles-Widerstand und spezifische Dauer- bzw. Frost-Tau-Wechsel-Tests. Besondere Risiken beinhalten Alkali-Silika-Reaktionen sowie Kontamination durch organische Fraktionen oder Tonminerale, die die Haftung und Festigkeit beeinträchtigen können.

Anwendungen und Normen: Gesteinskörnungen dienen als Hauptbaustoff in Beton, werden in Asphaltmischungen eingesetzt und finden Verwendung in Tragschichten, Drainagen und Rückbaubereichen. In Europa regeln EN 12620 (Körnungen für Beton), EN 13043 (Straßen- und Asphaltkörnungen) sowie EN 13242 (Körnungen für ungebundene und hydraulisch gebundene Gemische) die Qualität, während Deutschland oft die DIN-EN-Normen anwendet.

Produktion und Umwelt: Gewinnung, Aufbereitung (Waschen, Sieben, Zerkleinern) und Sortieranlagen bestimmen die Verfügbarkeit und Qualität. Recyclinggesteinskörnungen aus Bau- und Abbruchstoffen fördern Kreislaufwirtschaft, senken Ressourcenverbrauch und Emissionen, erfordern jedoch sorgfältige Prüfung auf Verunreinigungen und Leistungsfähigkeit.