Gehäuseinnenraum

Der Gehäuseinnenraum ist der innere Raum eines Gehäuses, der Baugruppen, Bauteile, Leiterplatten, Kabel und Verbindungselemente aufnehmen kann. Er definiert das Volumen, die Form und die Positionierung der Komponenten und beeinflusst Bedienbarkeit, Wartung, Sicherheit und Wärmeabführung.

Bei der Auslegung des Innenraums spielen mechanische Aspekte eine zentrale Rolle. Es geht um ausreichenden Platz für Bauteile, Montagesysteme wie Schraub- oder Rasterbefestigungen, Abstandhalter, Kabelkanäle sowie Durchführungen für Kabel und Steckverbinder. Die Innenmaße müssen zu den Abmessungen der zu integrierenden Baugruppen passen und toleranzengerecht bemessen sein.

Die thermische Gestaltung ist ein wichtiger Faktor. Der Innenraum muss eine effektive Luftzirkulation ermöglichen oder durch gezielte Kühlflächen, Kühlkörper, Ventilatoren oder Lüftungsöffnungen eine thermische Entlastung sicherstellen. Ziel ist es, Hot Spots zu vermeiden und die Zustandsgrößen der Bauteile im vorgesehenen Temperaturbereich zu halten.

Sicherheit und EMV berücksichtigen auch den Gehäuseinnenraum. Es werden ausreichende Abstände (Creepage und Clearance) zwischen spannungsführenden Teilen eingeplant, Isolationsklassen beachtet und gegebenenfalls Schutz gegen Staub, Wasser und Stöße (IP-Schutzarten) vorgesehen. Die Materialwahl beeinflusst EMV, Wärmeleitung, Brandschutz und mechanische Stabilität.

Materialien reichen von Metallgehäusen (Blech, Aluminium) bis zu Kunststoffgehäusen. Metall bietet oft bessere EMV-Abschirmung und Robustheit, Kunststoff reduziert Gewicht und Kosten, kann aber spezielle Dichtungen oder Brandschutznormen erfordern.

Normen wie IEC 60529 (IP-Schutz), sowie je nach Anwendung weitere Regelwerke für Isolationskoordination und Sicherheit kommen zum Einsatz. Der Gehäuseinnenraum wird daher bereits in der frühen Entwurfsphase berücksichtigt, um Funktion, Sicherheit und Zuverlässigkeit des Endprodukts zu gewährleisten.