Gegenabgrenzung
Gegenabgrenzung ist ein Begriff aus den Sozial- und Kulturwissenschaften, der eine Form der Grenzziehung beschreibt, bei der eine Gruppe ihre Identität dadurch festigt, dass sie sich gegen etwas definiert – gegen eine andere Gruppe, eine dominante Kultur oder äußere Einflussquellen. Im Unterschied zu einer einfachen Abgrenzung betont Gegenabgrenzung das Verhältnis der Differenz in Gegenstellung.
Der Begriff wird in Diskussionen zur Identitätsbildung, Zugehörigkeit von Minderheiten, National- oder Regionalidentitäten sowie in Organisationstheorie
Typische Mechanismen sind die Gegenüberstellung von „wir“ und „sie“, die Schaffung eigener Symbole, Normen und Praktiken
Die Wirkung von Gegenabgrenzung ist ambivalent. Positive Effekte können Identitätssicherung, Kohäsion und Transparenz von Rollen und
Beispiele finden sich in postkolonialen Gesellschaften, wo eigene kulturelle Praktiken, Sprache oder Institutionen stärker betont werden,
Siehe auch: Abgrenzung, Identität, Grenzziehung, Gegenkultur.