Gebäudeverteiler

Gebäudeverteiler ist eine Baugruppe der elektrischen Installation, die den vom Netzanschluss kommenden Strom in einem Gebäude auf mehrere Stromkreise verteilt und dabei Schutz- und Bedieneinrichtungen zusammenfasst. Er sorgt für eine sichere, übersichtliche und normenkonforme Aufteilung der elektrischen Leistung auf einzelne Etagen, Räume oder Nutzungen. Typische Einsatzorte sind Technikräume, Kellerräume oder andere zentrale Verteilbereiche.

Aufbau und Funktion: Ein Gebäudeverteiler besteht in der Regel aus einem Gehäuse mit Sammelschienen (Busbars), Hauptschalter, Verteilungs- oder Schutzschaltern (MCBs), Fehlerstromschutzschaltern (RCDs/FI-Schutzschalter) sowie Terminalen und Verdrahtungszubehör. Die Zuleitungen führen in der Regel auf Neutral- und Schutzleiterbussen (N- und PE-Bus) weiter. In drei Phasen-Netzen erfolgt die Verteilung typischerweise auf 400 V Wechselstrom. Das System ermöglicht eine klare Kennzeichnung der Stromkreise und eine zentrale Trennung im Störfall.

Typische Bauarten: Gebäudeverteiler können als Hauptverteilung (HDV) oder als Unterverteilung (UV) ausgeführt werden. In größeren Gebäuden kommen auch Zwischen- oder Zweigverteiler zum Einsatz. Die Gehäuse sind oft modular aufgebaut und ermöglichen eine einfache Erweiterung oder Umrüstung durch Hinzufügen weiterer Schutzschalter oder Verteilungsabschnitte.

Normen und Sicherheit: Gebäudeverteiler unterliegen nationalen und europäischen Normen, z. B. VDE-Bestimmungen und der europäischen Norm EN 61439 für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen. Planung, Kennzeichnung, korrektes Querschnitt-Verhältnis und fachgerechte Erdung sind zwingend.

Wartung und Betrieb: Regelmäßige Inspektionen gemäß den einschlägigen Normen, sichere Zugänglichkeit, ordnungsgemäße Beschriftung und zeitnahe Austausch defekter Bauteile gewährleisten Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit.