Fugenabdichtungen

Fugenabdichtungen sind bautechnische Maßnahmen und Materialien, die in Bauteil- oder Bewegungsfugen eingesetzt werden, um das Eindringen von Wasser, Luft und Schmutz zu verhindern und gleichzeitig Bauteilbewegungen aufzunehmen. Sie dienen der Dichtheit, der Abdichtung gegen Feuchtigkeit und der Vermeidung von Schallübertragung sowie der Verminderung von Rissbildung in angrenzenden Bauteilen.

Anwendungsbereiche umfassen Fugen in Außenwänden, Sockeln, Fenster- und Türstößen, Boden- und Wandanschlüssen, Balkon- und Terrassenfugen sowie Sanitärbereiche und Innenbereiche mit Feuchtigkeitsbelastung. Je nach Fugenlage und Beanspruchung kommen unterschiedliche Dichtstoffe und Systeme zum Einsatz.

Dichtstoffe für Fugenabdichtungen reichen von Silikon- und Polyurethan-Dichtstoffen über MS-Polymer, Polysulfid und Acryl bis zu Epoxidharz- oder Bitumen-Dichtstoffen, je nach Anforderung an Haftung, Elastizität, UV-Beständigkeit und chemische Beständigkeit. Für statische oder besondere Anwendungen werden auch mechanische Fugenprofile oder vorgeformte Fugenprofile verwendet. Die Auswahl hängt vom Bewegungsumfang der Fuge, dem Untergrund, der Feuchtigkeitsbelastung sowie von Brandschutz- und Umweltanforderungen ab.

Die Verarbeitung umfasst Oberflächenvorbereitung, ggf. Grundierung, Einbau eines Backer-Rods als Hinterfüllung, Auftrag des Dichtstoffs mit geeignetem Werkzeug sowie Glätten oder Verfugen und Aushärtung gemäß Produktangabe.

Wartung und Instandhaltung erfordern regelmäßige Inspektionen der Fugenabdichtungen; bei Rissen, Abplatzungen, Delamination oder Leckagen ist eine Sanierung erforderlich, oft durch Entfernen alter Dichtstoffe und Neueinbau. Normen und Herstellerempfehlungen regeln Materialwahl, Verarbeitung und Prüfung.