Fremdenverkehr

Fremdenverkehr bezeichnet die Reisen von Personen in Regionen außerhalb ihres gewöhnlichen Umfelds zu Erholungs-, Kultur-, Geschäfts- oder Bildungszwecken sowie die damit verbundenen wirtschaftlichen, sozialen und infrastrukturellen Auswirkungen. Im deutschsprachigen Raum umfasst der Begriff den gesamten Tourismussektor, einschließlich der Versorgungs- und Dienstleistungsbereiche wie Beherbergung, Gastronomie, Verkehr und Attraktionen. Er wird oft in inbound (Besucher aus dem Ausland) und domestic bzw. nationalen Fremdenverkehr untergliedert, wobei auch Tages- und Übernachtungstourismus eine Rolle spielen.

Historisch entwickelte sich der Fremdenverkehr ab dem 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Reisens im Zuge des Verkehrsfortschritts, später durch Pauschalreisen und Massentourismus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Branche wuchs zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor, beeinflusste regionale Strukturen und trug zu Infrastrukturentwicklung, Beschäftigung und Devisenflüssen bei.

Wesentliche Merkmale sind die Vielfalt der Zielgruppen und Reisearten, von Urlaubs- über Geschäfts- bis Gesundheitsreisen, sowie unterschiedliche Angebotsformen wie Städte-, Kultur-, Natur- und Wellnessdestinationen. Typisch sind saisonale Muster, regionale Abhängigkeiten und Investitionen in Infrastruktur, Markenbildung und Servicequalität.

Politik und Planung fokussieren auf nachhaltige Entwicklung, Destinationsmanagement, Regulierung von Beherbergung und Veranstaltungen sowie Datenerhebung zur Nachfrage. Herausforderungen umfassen Umweltverträglichkeit, Belastung von Ressourcen, Overtourism und die Anpassung an digitale Plattformen sowie Krisen wie Pandemien. Ziel ist eine ausgewogene, resiliente und verantwortungsvolle Entwicklung des Fremdenverkehrs.