Fragebogenversionen

Fragebogenversionen bezeichnen spezifische Ausgestaltungen eines Fragebogens oder Messinstrumentes. Sie umfassen den genauen Wortlaut der Items, die Antwortskalen, die Anweisungen sowie das Erfassungs- bzw. Erhebungsformat. Gegenüber der allgemeinen Instrumentenkonzeption unterscheiden sich Versionen dadurch, dass Inhalt und Form festgelegt sind. Mehrere Versionen entstehen aus dem Bedarf an Fremdsprachen, kultureller Anpassung, unterschiedlicher Länge oder Aktualisierung der psychometrischen Eigenschaften durch die Autoren. In der Forschung ist die eindeutige Angabe der Version entscheidend für Interpretation und Vergleichbarkeit.

Typen von Fragebogenversionen umfassen: Originalversion, überarbeitete oder aktualisierte Fassungen, Übersetzungen, kulturell angepasste Versionen, Kurzformen, Parallelformen sowie digitale oder elektronische Versionen. Jede Version sollte mit einer Versionsnummer oder einem Datum, der Sprache und der Zielgruppe dokumentiert werden und ist idealerweise Gegenstand eigener Validierung. Die Entwicklung schließt typischerweise Pilotstudien, Itemanalysen und Begutachtung der Messfähigkeit ein.

Eine Version erfordert psychometrische Evaluation: Zuverlässigkeit (z. B. interne Konsistenz, Test-Retest), Validität (Inhalt, Konstrukt, Kriterium) und die beständige Struktur der Skala. Messinvarianztests prüfen, ob verschiedene Versionen in derselben Population dieselbe Messgröße erfassen. Bei kultureller Adaptation gelten Richtlinien wie Forward- und Back-Translation sowie Rekonstruktion, gefolgt von Pilotprüfungen.

Verwendung und Berichterstattung: Bei Vergleichsstudien sicherstellen, dass Versionen äquivalent sind; ggf. werden Äquivalenz- oder Verknüpfungsverfahren erforderlich. Berichte sollten Version, Versionsdatum, Sprache, Erhebungsmodus und Skalenwertung angeben. Unterschiede im Erhebungsverlauf, kulturellem Kontext oder Normen können die Scores beeinflussen; normative Daten sollten versionsspezifisch angegeben werden.