Forschungsumfangs

Der Forschungsumfang bezeichnet den in einem Vorhaben festgelegten Rahmen der Untersuchung. Er bestimmt, welche Fragestellungen, Populationen, Zeiträume, Räume, Variablen, Methoden und zu erwartende Ergebnisse in die Studie einbezogen werden. Die Genitivform lautet des Forschungsumfangs; im Alltagsgebrauch wird auch die Form Forschungsumfangs gesehen, doch formell ist Forschungsumfang der korrekte Grundbegriff.

Zentrale Bestandteile sind Forschungsfragen oder Hypothesen, Zielsetzung, Delimitationskriterien (Abgrenzung gegenüber verwandten Fragestellungen), Population bzw. Stichprobe, räumlicher und zeitlicher Geltungsbereich, Datenerhebungs- und Messmethoden sowie der Analysenplan. Zudem kann der Umfang Themenbereiche oder theoretische Rahmen einengen oder erweitern, je nach Ziel der Forschung.

Wichtigkeit und Folgen: Der Umfang dient der Planbarkeit, Ressourcensteuerung und Qualitätssicherung. Er hilft, Scope Creep zu verhindern und Erwartungen von Stakeholdern zu steuern. Ein klar definierter Umfang reduziert das Risiko unrealistischer Ziele und sorgt dafür, dass die Studie in vorgegebenem Zeit- und Budgetrahmen bleibt. Unklare oder zu enge Grenzen können das Design einschränken oder zu lückenhafter Beantwortung führen.

Festlegung und Anpassung: Der Umfang wird durch Stakeholder-Analysen, Literaturrecherche, Machbarkeits- und Risikobewertungen sowie Einschluss- und Ausschlusskriterien bestimmt. Oft erfolgt eine iterative Abstimmung während der Projektlaufzeit, um relevante Ergebnisse zu fokussieren und zugleich praktikabel zu bleiben. Delimitations- und Limitationen-Statements dokumentieren, was im Forschungsprojekt nicht behandelt wird.