Fluidspezifikation

Fluidspezifikation bezeichnet die formale Dokumentation der Anforderungen an ein Fluid, das in einem System oder Prozess verwendet wird. Sie definiert Fluidentität, Einsatzzweck und Leistungskennzahlen sowie Sicherheits- und Umweltaspekte und dient als Orientierung für Einkauf, Betrieb und Instandhaltung.

Zu den typischen Inhalten gehören physikalische Eigenschaften wie Dichte, Viskosität, Wärmeleitfähigkeit, spezifische Wärmekapazität, Siedepunkt, Flammpunkt und Dampfdruck; chemische Eigenschaften wie Reinheitsgrad, pH-Wähle, Stabilität und Kompatibilität mit Materialien (Metalle, Dichtungen, Kunststoffe); sowie Betriebsparameter wie Temperatur- und Druckbereiche, Schmierfähigkeit und Filtrations- oder Sauberkeitsanforderungen. Zusätzlich werden Anforderungen an Verunreinigungen, Additivpakete, Umweltverträglichkeit und Sicherheitskennwerte festgelegt. Die Spezifikation enthält auch Prüfnormen, Probenahmeverfahren, Akzeptanzkriterien und Nachverfolgbarkeit von Messungen.

Standards und Umsetzung erfolgen oft in Zusammenarbeit von Einkauf, Technik und Qualitätsmanagement. Fluidspezifikationen referenzieren einschlägige Normen und Herstellerangaben (beispielsweise ISO-, ASTM- oder DIN-Standards) und dienen als Grundlage für Beschaffung, Lagerung, Wartung und Betrieb. Sie tragen zur Risiko- und Compliance-Reduktion bei, indem sie klare Anforderungen an Qualität, Kompatibilität und Sicherheit festlegen.

Anwendungsbereiche umfassen Hydraulik- und Schmierstoffe, Kühl- und Reinigungsflüssigkeiten, Brennstoffe sowie Prozess- und Luftfahrtsflüssigkeiten. Eine gut dokumentierte Fluidspezifikation erleichtert Wartung, Ersatzteilplanung und Audits.