FlamencoGitarre

Die FlamencoGitarre ist eine Form der akustischen Nylon-Saiten-Gitarre, die speziell für Flamenco-Musik entwickelt wurde. Sie entstand in Andalusien, Spanien, im 18. bis 19. Jahrhundert und steht innerhalb der Gitarrentradition zwischen der klassischen Gitarre und regionalen Flamenco-Stilen. Im Vergleich zur klassischen Gitarre zeichnet sie sich durch eine leichtere Bauweise, eine schnellere Ansprache und einen betonten hellen, durchsetzungsstarken Klang aus, der durch percussive Techniken wie Rasgueado und Golpe eine besondere Wirkung erhält.

Konstruktion und Merkmale: Flamenco-Gitarren verwenden typischerweise eine leichtere Deckenbauweise und meist eine Zeder- oder Fichte-Decke, während Boden und Zargen aus Zypresse, Rosenholz oder Ahorn bestehen. Die Bracing-Struktur ist oft leichter als bei der klassischen Gitarre. Viele Instrumente tragen eine Golpeador-Schallplatte auf der Decke, damit Schlagtechniken wie Golpe den Klangboden nicht beschädigen. Die Saiten bleiben Nylon, meist mit silberner Windung bei den Basssaiten; die Saitenspannung ist in der Regel geringer, was schnelle Bewegungen erleichtert. Die Mensur ist oft etwas kürzer oder die Saitenlage niedriger, um rasches Spiel zu ermöglichen.

Klang, Techniken und Repertoire: Der Klang wird als hell, artikuliert und explosiv beschrieben, mit ausgeprägter Attacke. Typische Techniken sind Rasgueado, Picado, Arpeggios und Golpe. Die Flamenco-Gitarre dient sowohl Begleitung als auch Solostücken; sie findet Anwendung in verschiedenen Flamenco-Formationen, begleitet Gesang und Tanz oder tritt solo auf.

Historische Bedeutung und Pflege: Flamenco-Gitarren prägen den charakteristischen Flamenco-Stil und tragen zur Vielfalt des Repertoires bei. Pflege umfasst stabile Luftfeuchtigkeit, Vermeidung extremer Temperaturen und regelmäßige Saitenwechsel.