NylonSaitenGitarre

NylonSaitenGitarre, auch als klassische Gitarre bezeichnet, ist eine Gitarre, deren Saiten überwiegend aus Nylon bestehen. Sie wird vor allem in klassischer Musik, Flamenco und in der intimen Ensemblespielpraxis verwendet und zeichnet sich durch einen warmen, direkten Klang sowie eine geringere Saitenspannung im Vergleich zur Stahlhalsgitarre aus.

Konstruktion und Design: Die NylonSaitenGitarre besitzt typischerweise eine breitere Griffweite und eine flache bis leicht gewölbte Decke. Die Mensur liegt meist bei rund 650 mm. Decke und Boden bestehen häufig aus Fichte oder Zeder bzw. Ahorn, Palisander oder Mahagoni. Der Hals besteht meist aus Mahagoni; Griffbrett ist oft Ebenholz oder Palisander. Die Saitenbelegung erfolgt oft mit drei Nylon-Obersaiten (G, B, E) und drei Basssaiten, die aus Nylon mit einer Metallwicklung bestehen, was Projektion und Sustain erhöht.

Saiten und Klang: Die hohen Saiten sind aus reinem Nylon, die Basssaiten in der Regel Nylon mit Silber- oder Kupferwicklung. Die geringere Spannung führt zu einem weichen Anschlag, betontem Sustain und einem resonanten, mellower Klangbild. NylonSaitenGitarre reagiert empfindlich auf Fingernägel und Spieltechnik, was Klangfarbe und Dynamik maßgeblich beeinflusst.

Spielweise: Die klassische Spieltechnik nutzt weitgehend das Zupfen mit Fingern oder Fingernägeln, oft mit der rechten Hand in Free- oder Rest-Stroke. Das Instrument eignet sich besonders für polyphonische Sätze, Arien, Liedbegleitung und anspruchsvolle Fingerstyle-Techniken.

Geschichte und Rezeption: Das moderne Nylon-Saiten-Design wurde im 19. Jahrhundert in Spanien durch Instrumentenbauer wie Antonio de Torres Jurado geprägt. Berühmte Virtuosen wie Francisco Tárrega, Andrés Segovia und John Williams trugen maßgeblich zur Verbreitung und Entwicklung der Gitarre mit Nylonbesaitung bei. Flamenco-Gitarren variieren oft in Tonalität und Spannung, bleiben jedoch nylonbesaitet.